EU-Wahlkampf

FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky generiert die meisten Klicks

Harald Vilimsky am 10. Mai 2024 beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in Wien.
Harald Vilimsky am 10. Mai 2024 beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in Wien.APA / Eva Manhart
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Laut einer Auswertung von BuzzValue für die „Presse“ kann Harald Vilimsky zehnmal mehr Interaktionen generieren als ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka. Am meisten tut sich überraschend auf Facebook. Das könnte bedeuten, dass man die Jungen weniger erreicht, die sich anderswo tummeln.

Sie sind lang schon keine Nebenschauplätze mehr, doch im Vergleich zum Bundespräsidentenwahlkampf 2022 hat sich die Bedeutung der einzelnen Social-Media-Plattformen im laufenden EU-Wahlkampf verändert. Zwar sind Plakate, Flyer und Postwürfe nach wie vor Teil der Kommunikationsstrategien der Kampagnenbüros, doch ohne Präsenz auf den gängigen Plattformen Facebook, Instagram, TikTok, YouTube und X (vormals Twitter) geht nichts mehr. Laut einer aktuellen Auswertung der Social-Media-Analyseagentur BuzzValue für die „Presse“ könnte das digitale Match bereits geschlagen sein.

Denn FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky hat den bisherigen den Wettstreit um Interaktionen, Follower und Likes mehr als deutlich für sich entschieden: Zwischen 1. März und 27. Mai verzeichnete er auf allen genannten Plattformen der Social-Media-Meinungsforschungsagentur BuzzValue zufolge die allermeisten Interaktionen (678.754). Helmut Brandstätter (Neos) rangiert mit 131.753 Interaktionen auf Platz drei, gefolgt von Lena Schilling (Grüne) mit 106.339. Weniger erfolgreich sind die Social-Media-Kampagnen von Andreas Schieder von der SPÖ, der nur 71.864 Interaktionen verzeichnet, sowie von ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka, der mit 57.874 weniger als ein Zehntel von Vilimksys Werten erreicht.

Das ist vor allem aus ÖVP-Sicht enttäuschend, rangiert man als ÖVP bei den Ausgaben der Parteien (zwischen 26. Februar und 25. Mai) für die Kampagnen auf Facebook und Instagram hinter der FPÖ auf Platz zwei, sie belaufen sich auf 24.372 Euro. Nur die Blauen stecken mit 39.770 Euro ein noch größeres Budget in die beiden Social-Media-Auftritte ihres Spitzenkandidaten. Schilling kommt mit einem recht geringen Budget von 4476 Euro damit besser weg, am wenigsten geben die SPÖ (3759 Euro) und die Neos (2091 Euro) auf Facebook und Instagram aus. Brandstätter kann damit aus dem geringsten Budget am meisten Interaktionen generieren.

Schwänzen die Jungen den EU-Wahlkampf?

Das liegt auch eindeutig an der Anzahl an Followern auf den Plattformen Facebook, Instagram, X und TikTok, bei denen der Neos-Spitzenkandidat und Ex-„Kurier“-Chefredakteur Brandstätter mit 120.221 zwar hinter Vilimsky (303.255) liegt, die anderen Kandidaten aber weit hinter sich lässt. Schieder versammelt insgesamt 69.623 Follower, Schilling 39.908 und Lopatka nur 19.997.

Was auffällt, ist, dass sich die Häufigkeit an Interaktionen je nach Plattform deutlich unterscheidet – auch im Vergleich zum Bundespräsidentenwahlkampf 2022, in dem TikTok eine besondere Rolle spielte. In diesem jedoch dominiert eine Plattform, die unter Jungen eigentlich wenig zieht: Mit 574.686 Interaktionen rund um den EU-Wahlkampf führt Facebook vor X (245.852) und Instagram (210.064). TikTok kommt nur auf 22.539 Interaktionen. Das könnte ein schlechtes Vorzeichen für die Wahlbeteiligung von Jungwählern bedeuten, ist TikTok doch besonders bei Unter 30-Jährigen beliebt.

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