Baubranche

Strabag stemmt sich gegen die Flaute am Bau

Die Flaute im Wohnbau bekommt auch Österreichs größter Baukonzern Strabag zu spüren. 
Die Flaute im Wohnbau bekommt auch Österreichs größter Baukonzern Strabag zu spüren. IMAGO
  • Drucken

Die Leistung erhöhte sich heuer im ersten Quartal, wenn auch nur leicht, um zwei Prozent auf 3,44 Milliarden Euro, der Auftragsbestand blieb nahezu unverändert. Die erwartete Zinswende soll jedoch für einen Aufschwung sorgen.

Die Flaute im Wohnbau bekommt auch Österreichs größter Baukonzern Strabag zu spüren. Die Leistung erhöhte sich heuer im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr nur leicht um zwei Prozent auf 3,44 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Der Auftragsbestand blieb mit 24,55 Milliarden Euro nahezu unverändert (Vorjahresperiode: 24,51 Milliarden Euro). Die erwartete Zinswende soll aber in der zweiten Jahreshälfte für eine Marktbelebung sorgen, so die Erwartung.

„Die Trends des Vorjahres setzten sich auch im ersten Quartal 2024 fort“, berichtete Konzernchef Klemens Haselsteiner. „Die Lage in einzelnen Märkten bleibt herausfordernd, im Wohnbau sind noch keine Anzeichen einer Trendumkehr erkennbar“, räumte der CEO ein.

Gegenüber der Vorjahresperiode ist der Auftragsbestand zwar stabil, gegenüber Ende Dezember 2023 wurde er den Angaben zufolge um fünf Prozent ausgebaut. Damit habe sich die Strabag „eine solide Basis für den weiteren Jahresverlauf erarbeitet“, meinte Haselsteiner.

Strabag hält an Prognose fest

Am bisherigen Ausblick für das Gesamtjahr 2024 hält der Bauriese jedenfalls fest: Basierend auf dem anhaltend hohen Auftragsbestand und der breiten Aufstellung des Konzerns, rechnet der Vorstand „vorerst unverändert“ mit einer Bauleistung von 19,4 Milliarden Euro (2023: 19,1 Milliarden Euro). Die EBIT-Marge soll „mindestens vier Prozent“ betragen, nach zuletzt fünf Prozent. Auch die Nettoinvestitionen werden weiterhin mit „höchstens 750 Millionen Euro“ prognostiziert.

In einzelnen europäischen Märkten stelle sich die Baukonjunktur weiterhin herausfordernd dar. „Mit den erwarteten Zinssenkungen sollte sich das Umfeld ab dem zweiten Halbjahr 2024 jedoch schrittweise aufhellen“, erklärte Haselsteiner. Positive Impulse sollen vor allem durch „zukunftsweisende Projekte in den Bereichen Energieinfrastruktur und Bauen im Bestand“ kommen.

Im ersten Quartal 2024 gab es bei der Bauleistung laut Strabag die in absoluten Zahlen größten Zuwächse in den Kernmärkten Deutschland, Polen und Rumänien. Verringert habe sich die Leistung hingegen vor allem in Österreich - Grund dafür sei der hierzulande stark rückläufige Wohnungsbaumarkt.

Auftragsrückgang in Österreich

Zu einem leichten nominellen Wachstum des Auftragsbestands trugen heuer im ersten Quartal einige neue Projekte wie etwa der Neubau einer Schifffahrtsschleuse in Kriegenbrunn (Deutschland), die Erweiterung einer Schnellbahnlinie in Toronto (Kanada) und die Errichtung einer Brücke über die Oder nahe Nędza (Polen) bei.

Am besten entwickelten sich die Orders den Konzernangaben zufolge in Deutschland, Polen und im Nahen Osten. Rückgänge gab es indes in Österreich und, infolge des Abarbeitens von Großprojekten, im Vereinigten Königreich.

Die Strabag beschäftigte im ersten Quartal im Schnitt 75.482 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das waren um zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der größte Anstieg sei in Deutschland infolge einer Übernahme im Bereich Property & Facility Service verzeichnet worden. Im Vereinigten Königreich und in Rumänien sei die Belegschaft in geringerem Ausmaß für die Abarbeitung von Projekten aufgestockt worden. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.