Theaterkritik

Blut am Brautkleid: Arbeitswelt bei den Wiener Festwochen

Viele Tragödien um die Herstellung eines Kleids für eine Prinzessin: „Lacrima“ von Caroline Guiela Nguyen.
Viele Tragödien um die Herstellung eines Kleids für eine Prinzessin: „Lacrima“ von Caroline Guiela Nguyen.Jean Louis Fernandez
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Auf der Spur der Arbeit an der Schönheit: „Lacrima“, ein überlanges Stück der Französin Caroline Guiela Nguyen, verfolgt die Produktion eines überteuren Gewands.

„Sie sehen einen schönen Schleier. Wir sehen Blut, Schweiß und Tränen.“ Dieser Satz fällt einmal wörtlich – und einige Male in Variationen – in der dreistündigen Aufführung von „Lacrima“, er fasst die Essenz dieses Stücks: Schönheit entsteht aus Arbeit, und Arbeit bringt Leid. Das ist quasi die Ästhetisierung und zugleich Moralisierung des Karl Marx’schen Axioms, dass der sich Wert einer Ware aus der Arbeitszeit ableite, die für ihre Produktion nötig war.

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