Interview

Geldanlage-Experte André Meier: „Volatilität heißt auch, dass man Papiere günstiger erhält“

Die Inflation wird uns länger erhalten bleiben, meint André Meier, Portfoliomanager bei Flossbach von Storch.
Die Inflation wird uns länger erhalten bleiben, meint André Meier, Portfoliomanager bei Flossbach von Storch.Clemens Fabry
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André Meier vom Vermögensverwalter Flossbach von Storch spricht über die Sorgen seiner Kunden, mangelnde Finanzbildung an Schulen und den Wandel, den Tech-Aktien erfahren haben.

Die Presse: Wir haben eine hartnäckige Inflation und zahlreiche Krisen. Was sind die größten Ängste Ihrer Anleger?

André Meier: Ich würde sagen, das sind die Inflation und der reale Vermögenserhalt, der ja mit hoher Inflation schwieriger wird. Die Ängste und Nöte gehen auch in Bereiche, die wir nicht beantworten können. Wenn mich einer fragt, was Putin in der Ukraine plant oder was Israel im Gazastreifen macht, muss ich sagen: Ich weiß auch nicht mehr als Sie.

Aber ist es nicht auch die Volatilität? Dass Aktien schwanken, macht manchen mehr Sorgen als die Inflation.

Ich glaube, unser Anlegertyp ist das eher gewohnt. Gerade Kunden, die länger mit uns arbeiten, sehen Volatilität auch als Chance. Volatilität heißt ja auch, dass man in einige Papiere günstiger hineinkommt. Der typische Kunde ist Unternehmer, der kennt Volatilität aus dem Unternehmen. Aber Deutschland ist kein sehr aktienaffines Land, und das ist auch in Österreich nicht anders.

Inflation ist ein Thema, von dem man glaubte, dass man sich nie wieder damit befassen muss.

Richtig. Man hat bis vor einigen Jahren gedacht, es würde nie wieder Zinsen geben. Unseres Erachtens wird die Inflation auf lange Sicht höher bleiben. Die zwei Prozent, die sich die EZB und die Fed auf die Fahnen geschrieben haben, werden nicht so schnell wiederkommen.

Ist die Inflation gefühlt nicht schon vorbei?

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