Wiener Festwochen

Medeas Kinder: Die künstlichen Tränen brennen echt

Nichts entkommt der Verfilmung, nichts der Reflexion: „Medeas Kinder“, nur mehr am 1. und 2. Juni im Jugendstiltheater am Steinhof.
Nichts entkommt der Verfilmung, nichts der Reflexion: „Medeas Kinder“, nur mehr am 1. und 2. Juni im Jugendstiltheater am Steinhof.Michiel Devijver
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Festwochen-Intendant Milo Rau hat sein Stück „Medea’s Kinderen“ von Gent nach Wien übersiedelt: Sechs Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren spielen Szenen aus „Medea“, kontrastieren das antike Stück mit einem realen heutigen Kriminalfall und sprechen darüber. Vielschichtiges, berührendes Theater über Theater.

Hat jemand im Publikum noch Fragen? Die Aufführung beginnt vor dem Vorhang, mit einer Nachbesprechung mit den teilweise noch blutbefleckten kindlichen und jugendlichen Akteuren; kurz vor Ende des Abends folgt die blutige Tat: Eine Frau ermordet ihre fünf Kinder. Die sechs Kinder auf der Bühne spielen das ausführlich, im grausamen Detail nach. Sie würgen, röcheln, bluten, schreien. Die Szene ist schwer erträglich, obwohl man weiß: Es ist nur Kunstblut, es ist nur gespielt, man sieht die Microports an den Wangen.

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