EU-Wahl

EU-Spitzenkandidat Vilimsky erzürnt über „Rechtsextremen“-Frage von ORF-Journalist

Der blaue Spitzenkandidat der FPÖ Harald Vilimsky.
Der blaue Spitzenkandidat der FPÖ Harald Vilimsky.Getty Images / Patricia De Melo Moreira
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Harald Vilimsky behauptet, in einem ORF-Interview als „rechtsextrem“ gebrandmarkt worden zu sein und bricht das Gespräch ab. In einem Posting auf der Kurznachrichtenplattform X wettert er später gegen den öffentlichen Rundfunksender.

Von einem „Eklat“ spricht der EU-Spitzenkandidat der FPÖ, Harald Vilimsky, in einer Aussendung am Samstag: Auf dem Simmeringer Straßenfest brach er nach einer Auseinandersetzung rund um Rechtsextremismus ein Interview mit ORF-Journalist Stefan Daubrawa ab.

„Die Rechtspopulisten und Rechtsextremen im Europäischen Parlament sind sehr zerstritten. Wie überzeugen Sie die Wähler, dass es nicht eine verlorene Stimme ist?“, hatte der „Report“-Journalist Vilimsky im Wortlaut gefrag. Hintergrund der Frage war der vor Kurzem erfolgte Ausschluss der Alternative für Deutschland (AfD) aus der rechten Fraktion im Europaparlament.

Der FPÖ-Politiker wirft dem Journalisten nun in der Aussendung vor, ihn „pauschal als rechtsextrem“ bezeichnet zu haben. In einem Video auf der Kurznachrichtenplattform X ist zu sehen, wie Vilimsky sich über die Frage ärgert (Im Video ist die Frage des Journalisten allerdings nicht zu hören.). „Wer ist rechts? Sie sind der ORF, sie kommen und unterstellen mir rechtsextrem zu sein“, sagt Vilimsky in der Aufnahme. Außerdem wirft Vilimsky einem anderen ORF-Journalisten vor, ihm indirekt die Verantwortung für das Attentat des slowakischen Premiers Robert Fico unterstellt zu haben. Gegen Ende des 39-sekündigen Clips beginnt sich der EU-Spitzendkandidat mit erhobenem Zeigefinger auf Daubrawa zuzubewegen. Dieser weicht zurück.

Später nutzt Vilimsky den Vorfall in einer Stellungnahme, um die Kritik der FPÖ am ORF und dessen „linken Aktivisten“ zu erneuern. Der Rundfunksender betreibe „linke Propaganda“. „Das muss und wird Thema im Stiftungsrat werden“.

„Wer daraus eine pauschale Unterstellung des Rechtsextremismus macht, will die Empörungsmaschine der FPÖ befeuern. Im Video wurde die Frage von der FPÖ wohl aus gutem Grund weggeschnitten“, verteidigt Dieter Bornemann, Sprecher der ORF-Journalisten auf X, seinen Kollegen. Die Frage sei legitim gewesen, „weil die FPÖ im Gegensatz zur Le Pen die Zusammenarbeit mit der AFD nach der Causa Krah nicht beendet hat“. (red.)

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