Bosnien und Herzegowina

Bosniens Serbenführer wollen Srebrenica umbenennen, um Erinnerung an Genozid zu tilgen

Eine Gedenkmauer mit den Namen der Opfer erinnert an das Verbrechen in Srebrenica.
Eine Gedenkmauer mit den Namen der Opfer erinnert an das Verbrechen in Srebrenica.APA/AFP/Elvis Barukcic
  • Drucken

Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, und der serbische Bürgermeister Srebrenicas sprechen von „Lügen“ und dem „befleckten Ruf“ der Stadt. Die bosnisch-muslimischen Opferverbände sind erbost.

Die verlorene Abstimmung bei der Ende Mai verabschiedeten UN-Resolution zum 1995 begangenen Völkermord in Srebrenica lässt die Genozidleugner und die Führung der bosnischen Serben nicht ruhen. „Wegen aller Lügen“, die über Srebrenica verbreitet würden, hätten „unsere Leute dort“ eine Initiative zur Umbenennung der Kommune gestartet, verkündete vergangene Woche Bosniens Milorad Dodik, der Präsident des Landesteils Republika Srpska, gegenüber dem serbischen TV-Sender Happy.

Nach der Steilvorlage Dodiks legte Mladen Grujičić, der serbische Bürgermeister der einstigen Muslim-Enklave, am Wochenende noch nach. Mit der UN-Resolution sei der Ruf von Srebrenica „befleckt“ und auf die Liste der „unerwünschten Orte“ gestellt worden, sagte er und begründet so die „Idee“ einer Umbenennung. Der derzeitige Stadtname rufe wegen der Resolution „negative“ Assoziationen wach, die Investoren einen Bogen um Srebrenica schlagen lassen könnten: „Das wollen wir nicht zulassen.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.