Statistik

Arbeitslosigkeit im Mai gestiegen, Wirtschaft schrumpfte

Im ersten Quartal 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Vorjahresperiode real um 1,1 Prozent, was insbesondere auf die Entwicklung in der Industrie und im Großhandel zurückzuführen sei
Im ersten Quartal 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Vorjahresperiode real um 1,1 Prozent, was insbesondere auf die Entwicklung in der Industrie und im Großhandel zurückzuführen seiimago stock&people
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Die Arbeitslosigkeit ist im Mai etwas schwächer als in den Vormonaten gestiegen und liegt aktuell bei 6,4 Prozent. Bei Betrachtung der allgemeinen Wirtschaftsleistung kam es in der Gastronomie-Beherbergung und beim Export zu einem Wachstum. Im ersten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Vorjahresperiode real um 1,1 Prozent.

Die schwächelnde Wirtschaft belastet weiter den Arbeitsmarkt. Ende Mai waren 351 151 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 272 997 arbeitslos und 78 154 in Schulungsmaßnahmen des AMS, wie das Arbeitsministerium am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmer um 9,5 Prozent bzw. 30 549 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote belief sich im Mai auf 6,4 Prozent.

„Im Zeitraum 2008-2023 lag die Arbeitslosenquote Ende Mai im Durchschnitt bei 7,2 Prozent und somit im Schnitt um 0,8 Prozentpunkte höher als aktuell“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) in einer Aussendung. Unter anderem sei „die Aus- und Weiterbildung von Personen mit geringen formalen Bildungsabschlüssen ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Ziel, um die individuellen Arbeitsmarktperspektiven langfristig zu verbessern“, erklärte Kocher.

Die Arbeitslosigkeit ist im Mai etwas schwächer als im Februar, März und April gestiegen. „Trotzdem ist es wohl zu früh, von einem Konjunkturaufschwung zu sprechen, aber zumindest mehren sich - bei optimistischer Grundeinstellung - die Anzeichen, dass sich die Rezession in Österreich langsam ihrem Ende zuneigt“, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Die Arbeitslosigkeit werde „damit in Österreich zwar noch länger nicht sinken, aber zumindest eine Stabilisierung der Situation in einzelnen Bundesländern oder Branchen erscheint im Jahresverlauf denkbar“.

BIP Rückgang um 1,1 Prozent

Die österreichische Wirtschaft kommt weiter nicht vom Fleck. Im ersten Quartal 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Vorjahresperiode real um 1,1 Prozent, was vor allem auf die Entwicklung in Industrie und Großhandel zurückzuführen sei, wie die Statistik Austria am Montag mitteilte. Im Vergleich zu den Vorquartalen schwächte sich der Rückgang der Wirtschaftsleistung ab. Durch das Bevölkerungswachstum sank das BIP pro Kopf um 1,7 Prozent des Vorjahreswertes.

Im vierten Quartal des Vorjahres lag das Minus beim BIP noch bei 1,6 Prozent, nach Rückgängen von 2,0 Prozent und 1,7 Prozent in den beiden Quartalen davor. Dämpfend wirkten für die Entwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 die Bereiche Warenherstellung (minus 5,9 Prozent) sowie der Handel und insbesondere der Großhandel (minus 4,8 Prozent). Aber auch die wirtschaftlichen Dienstleistungen wie etwa Arbeitskräfteüberlassung wiesen einen Rückgang um zwei Prozent auf.

Moderate Einbußen

Der produzierende Bereich verzeichnet seit März 2023 Monat für Monat Umsatzeinbußen, wie Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas vor Journalisten erklärte. Allerdings fiel im April der Rückgang mit Minus zwei Prozent bereits etwas moderater aus. Während der Umsatz in der Industrie um 2,6 Prozent gesunken ist, verzeichnete der Bau gegenüber dem April des Vorjahres ein Plus von 1,8 Prozent.

Gastro und Export positiv

Gestützt wurde die Wirtschaft hingegen von Beherbergung und Gastronomie: Dieser Bereich verzeichnete erstmals nach den Corona-Aufholeffekten und dem darauf folgendem inflationsbedingten Rückgang ein leichtes Wachstum von 0,7 Prozent. So stiegen in der Wintersaison 2023/24 die Nächtigungen um 2,6 Prozent, die Zahl der Gäste um 5,5 Prozent.

Positiv entwickelte sich auch der Export: Während die Importe in den Monaten Jänner und Februar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zurückgegangen sind, stiegen die Exporte um 3,1 Prozent. Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Niveau lagen heuer im Februar die Importe um 16,3 Prozent höher, die Exporte um 28,5 Prozent. (APA)

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