1949-2024

Brigitte Bierlein hatte viele Seiten – und noch mehr Aufgaben zu erfüllen

Brigitte Bierlein (1949–2024).
Brigitte Bierlein (1949–2024).Stanislav Jenis
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Sie war Staatsanwältin, VfGH-Präsidentin und Österreichs erste Bundeskanzlerin: Brigitte Bierlein verstarb im 75. Lebensjahr.

Als junge Frau wollte Brigitte Bierlein Kunst studieren. Als sie mit ihrer Zeichenmappe zur Universität für Angewandte Kunst ging, fand sie aber die Bilder der anderen angehenden Studenten besser. Kurzerhand beschloss sie, doch einen anderen Weg zu gehen. Die Wienerin inskribierte Jus und sollte schließlich österreichische Geschichte schreiben: als erste Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs im Jahr 2018 und im Folgejahr als erste Bundeskanzlerin der Republik. Am Montag verstarb Bierlein drei Wochen vor ihrem 75. Geburtstag nach kurzer, schwerer Krankheit.

Dass gerade sie nach Ibiza eine Regierung der Gegensätze, die von allen Parlamentsparteien mitgetragen wurde, leitete, mag kein Zufall gewesen sein. Auch ihr Leben hatte viele Facetten. Bierlein war nicht nur eine kunstsinnige Frau, sie war auch eine Staatsanwältin, die Verbrecher anklagte. Ihre Karriere wurde von der FPÖ gefördert, mit deren Zutun Bierlein 2003 im selben Moment Mitglied des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) und dessen Vizepräsidentin wurde. Gleichzeitig war sie aber auch in linken Kreisen geachtet. 

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