Krieg in der Ukraine

Ukraine will Raketensystem auf russischem Territorium mit westlichen Waffen getroffen haben

Das von der ukrainischen Ministerin Iryna Wereschtschuk auf Facebook gepostete Bild, das angeblich ein russisches S-300-Raketensystem zeigt, das von einer vom Westen gelieferten Waffe auf russischem Gebiet getroffen wurde.
Das von der ukrainischen Ministerin Iryna Wereschtschuk auf Facebook gepostete Bild, das angeblich ein russisches S-300-Raketensystem zeigt, das von einer vom Westen gelieferten Waffe auf russischem Gebiet getroffen wurde. Irina Wereschtschuk / Facebook
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Eine ukrainische Ministerin zeigt ein Bild auf sozialen Medien, das ein zerstörtes russisches S-300-Waffensystem zeigen soll. Der Angriff auf russischem Gebiet sei mit vom Westen gelieferten Waffen erfolgt.

Die Debatte ist unter den westlichen Bündnispartnern der Ukraine längst entbrannt. Sollen Waffensysteme, die etwa die USA, Frankreich oder Deutschland an die Ukraine liefern, auch auf russischem Gebiet eingesetzt werden dürfen - um etwa den Dauerbeschuss in der Region Charkiw zu beenden? Zuletzt gab es positive Signale in dieser Richtung sogar aus dem sonst recht zögerlich agierenden Deutschland. Erst vor wenigen Tagen gab auch US-Präsident Joe Biden die Erlaubnis, begrenzte Angriffe mit US-Waffen auf russisches Gebiet durchzuführen.

Die Ukraine meldete am Montag nun, ein russisches Raketensystem vom Typ S-300 mithilfe westlicher Waffen auf russischem Gebiet erfolgreich getroffen zu haben. „Es brennt wunderbar. Es ist eine russische S-300. Auf russischem Territorium. Die ersten Tage nach der Erlaubnis, westliche Waffen auf feindlichem Gebiet einzusetzen“, schrieb die ukrainische Ministerin Iryna Wereschtschuk auf Facebook zu einem Bild, das den angeblichen Treffer zeigt.

Welche Waffen die Ukraine für ihren Schlag einsetzte, war vorerst unklar. Die USA erlauben der Ukraine vorerst nicht, die als ATACMS bekannten Langstreckenraketen auf russischem Gebiet einzusetzen.

Ukraine fordert mehr Freiheiten bei Einsatz von Waffen

Die Ukraine will bei ihren Verbündeten auf eine größere Freiheit beim Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland drängen. Die von den USA in diesem Zusammenhang erteilte Erlaubnis sei „keine hundertprozentige Freigabe“ für Angriffe auf russisches Territorium, sagte Außenminister Dmytro Kuleba. „Sie kommt mit einigen Regeln, die wir befolgen müssen.“ Die Regierung in Kiew wolle bei ihren Alliierten darauf drängen, dass „der Umfang ihrer Anwendung“ ausgebaut wird.

Zuvor hatte Moskau am Montag seiner Drohung Nachdruck verliehen, dass ein Einsatz von US-Waffen für Angriffe auf sein Territorium schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sagte laut Nachrichtenagentur RIA Nowosti, er warne die US-Führung vor Fehlkalkulationen, die fatale Folgen haben könnten. Die Amerikaner unterschätzten aus ihm unerklärlichen Gründen, wie ernst eine Reaktion ausfallen könnte.

Russland fängt ukrainische Drohnen ab

Russland hat nach eigenen Angaben im Süden des Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine 20 ukrainische Drohnen abgefangen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten vier Dörfer in seiner Region mit Kampfdrohnen und Hubschraubern angegriffen, es habe aber keine Verletzten gegeben, teilt der Gouverneur der Region, Alexej Smironow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch in der Region Belgorod hätten russische Luftabwehreinheiten „mehrere Flugziele“ abgeschossen, sagte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow. Dabei seien die Dächer einiger Häuser beschädigt worden. (Red./APA/Reuters)

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