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Murot-„Tatort“ mit Rammstein-Mitglied: Musikerin Rösinger sagt ab

Christiane Rösinger spielte auch eine zentrale Rolle in Stefanie Sargnagels „Iowa“.
Christiane Rösinger spielte auch eine zentrale Rolle in Stefanie Sargnagels „Iowa“.IMAGO/Roland Owsnitzki
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Rammstein-Keyboarder Flake übernimmt eine Rolle in „Murot und der Elefant im Raum“. Eigentlich hätte auch Christiane Rösinger mitspielen sollen, doch sie will nicht mit dem „System Rammstein“ in Verbindung gebracht werden.

Die „Tatort“-Folgen mit Ulrich Tukur als Kommissar Felix Murot stechen üblicherweise heraus aus der Landschaft der Hauptabend-Krimis, sind etwa als Western inszeniert oder als kafkaesker Krimi noir: Die Perspektive des wahrnehmungsgestörten Ermittlers erlaubt viele Freiheiten. Derzeit wird die Folge „Murot und der Elefant im Raum“ gedreht, Regie und Drehbuch stammen erneut von Dietrich Brüggemann. Einige Musiker sollten dafür vor der Kamera stehen, Heinz-Rudolf Kunze und Christiane Rösinger. Doch diese wird nun doch nicht dabei sein: Rösinger, legendäres Mitglied der Lassie Singers und prominent in Stefanie Sargnagels jüngstem Buch „Iowa“ vorkommend, schrieb auf Facebook: „Das wusste ich nicht und hab jetzt abgesagt. Schade, hatte mich auf den Dreh gefreut.“

Was Rösinger nicht wusste? Dass auch Rammstein-Keyboarder Christian Lorenz, genannt Flake, eine Rolle übernehmen wird. Im Skandal um Rammstein-Sänger Till Lindemann ist Flake mehr als ein Zaungast. Auch ihm wurde sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen: Im Podcast „Rammstein – Row Zero“ schildert in der dritten Folge eine Frau, wie Flake mit ihr Sex hatte, als sie 17 Jahre alt war. Sie sei dabei so betrunken gewesen, dass sie davor eine Stiege nicht mehr auf zwei Beinen hochgehen konnte.

„Würde allem widersprechen, was ich vermitteln wollte“

Gegenüber dem „Spiegel“ konkretisierte Rösinger den Grund für ihre Absage: „Meine Ablehnung heißt nicht, dass ich den Musiker und Menschen Flake canceln will, sondern dass ich auf keine Weise mit dem System Rammstein in Verbindung gebracht werden will. Das würde allem widersprechen, was ich die vergangenen Jahrzehnte mit meiner Musik und meinen Texten vermitteln wollte.“ Mit diesem „System“ meint sie offenbar das Castingsystem für junge Frauen, das rund um Lindemann aufgebaut worden war.

Ein Jahr, nachdem die Irin Shelby Lynn ihre Erlebnisse in der „Row Zero“ bei einem Rammstein-Konzert öffentlich machte, ist die Band wieder verstärkt in den Schlagzeilen. In vier Folgen schilderte der Podcast „Rammstein – Row Zero“ den Fall, Ende Mai erschien das Buch „Row Zero: Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie“. Aktuell ist es ein Besteller bei Amazon. (her)

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