Konzert

Sie konnten einander nicht finden: Jimmy Webb und André Heller

Jimmy Webb, mit einiger Verspätung in der Elbphilharmonie.
Jimmy Webb, mit einiger Verspätung in der Elbphilharmonie.Sebastian Madej
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Er war das Wunderkind des Middle-of-the-Road-Sounds Amerikas, heute werden seine Lieder auch von Hiphoppern wie Kanye West verwurstet. Der legendäre Songwriter gastierte – auf Einladung von André Heller – in der Hamburger Elbphilharmonie.

“Didn´t we almost make it, baby?” Ja, fast hätte es geklappt, aber nicht ganz. Dieser Triumph des Beinahe, er könnte aus dem Mund eines Spielers kommen. Aber er entweicht auf ganz eigene Art den Stimmritzen von Jimmy Webb. Er schrieb das Lied, als er noch im College war. Es war Teil eines nie produzierten Musicals. 1967 wurde es erstmals von einem gewissen James Darren aufgenommen. Bald machten es ihm Frank Sinatra und Barbra Streisand gleich. Webb flog zwar von der Schule, war aber plötzlich ein Wunderkind des Songwriting, das einen Welthit nach dem anderen schrieb.

Heute ist Webb 77 Jahre alt und auf Einladung von André Heller in Hamburg. Ursprünglich hätte er im März auftreten sollen. Da erkrankte er im Flieger. Jetzt fühlte sich André Heller unwohl und reiste zum Nachtragskonzert in der Elbphilharmonie nicht an. Dass sich diese beiden nicht gefunden haben, wäre ein ideales Sujet für einen Jimmy-Webb-Song, der in die Philosophie des Beinahe passen würde, die dieser Komponist so gerne in schönsten Details beschreibt. Mit Abstand betrachtet würde es Heller wohl ähnlich sehen und schmunzeln. Aber erst einmal überwiegt sicher der Schmerz darüber, dass es ausgerechnet ihm, der schon 1971 seinen ersten Webb-Song auf Wienerisch sang, das Schicksal nicht vergönnt hat, mit Webb (eventuell auf der Bühne) zusammenzukommen.

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