Narendra Modi wird zum dritten Mal Premier: Über den Mann, der Indien in eine Großmacht verwandeln will, früher Tee verkaufte und schon als kleines Kind für einen reinen Hindu-Staat kämpfte.
Narendra Modi hat sich in einer Höhle auf seine dritte Amtszeit vorbereitet. Dort, auf einer kleinen südindischen Insel, meditierte Indiens Premier, bevor am Dienstag sein – allerseits erwarteter – Wahlsieg verkündet wurde. Nach seinem 45-Stunden-Gebet schrieb Modi den Indern einen Brief. Ohne Umschweife verglich er seine Erfahrungen mit jener des heiligen Hindu-Mönchs Swami Vivekananda, der im 19. Jahrhundert in derselben Höhle Erleuchtung fand.
„Vivekananda hat 1897 gesagt, dass wir die nächsten 50 Jahre nur unserer Nation widmen sollen. Genau 50 Jahre danach wurde Bharat unabhängig“, schrieb Modi, der auf Bharat, den Sanskrit-Namen für Indien, beharrt. „Heute haben wir genau dieselbe goldene Chance. Wir werden Bharat zu neuer Größe verhelfen.“ Dass er selbst diese nahezu göttliche Mission erfüllen würde, brauchte er gar nicht zu erwähnen.