Börsengang

Warum Chinas Fast Fashion-Riese Shein an die Londoner Börse will

Frauen posieren vor einem Pop-up-Store des Fast-Fashion-Händlers in Ottawa, Kanada.
Frauen posieren vor einem Pop-up-Store des Fast-Fashion-Händlers in Ottawa, Kanada.Reuters/Blair Gable
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Die Methoden von Shein sind höchst um­stritten, doch sein Geschäftsmodell ist kaum aufzuhalten. Ein versuchter früherer Börsengang an der Wall Street scheiterte. Jetzt soll die Londoner Börse profitieren.

Ein Pullover um sechs Euro, Bettwäsche um vier Euro oder Ohrringe um einen Euro. Chinesische Onlinehändler fluten den europäischen Markt mit Ramschware zu Schleuderpreisen. Und sie haben damit Erfolg. Gerade in Zeiten hoher Inflation verfängt das Konzept von Temu, Shein und AliExpress. Ein immer größerer Teil der Online-Ausgaben fließt hierzulande an die Händler aus Fernost. Dass die Wertschöpfung in China bleibt und europäische Standards – egal ob in Klimafragen oder bei Arbeitsrechten – bei den asiatischen Händlern meist nicht eingehalten werden, spielt dabei für viele Konsumenten keine Rolle. Hauptsache billig.

Europäische Handelsvertreter, die um ihr Geschäft fürchten, versuchen vergebens, die chinesische Konkurrenz an die Kandare zu nehmen. Doch die Politik zierte sich lang. Vergangenen Freitag stufte die EU-Kommission den aufstrebenden Online-Marktplatz Temu im Rahmen des Digital Services Act (DSA) schließlich als „sehr große Onlineplattform“ (VLOP) ein. Dadurch wird der europaweit inzwischen mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer zählende Anbieter verpflichtet, die strengsten EU-Vorschriften einzuhalten – etwa gefälschte, unsichere oder illegale Produkte auszuweisen. Allerhöchste Zeit und noch immer nicht genug, meinen heimische Handelsvertreter.

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