Emissionen

China führt verpflichtenden CO2-Fußabdruck ein

Chinas Unternehmen sollen künftig genau wissen, wie viele Emissionen ihre Produkte verursachen.
Chinas Unternehmen sollen künftig genau wissen, wie viele Emissionen ihre Produkte verursachen. Reuters/David Gray
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Die Volksrepublik drängt ihre Unternehmen zur Berechnung der Emissionsintensität ihrer Produkte nach einheitlichen Standards – und rüstet sich damit gegen den „Klimazoll“ der EU.

China verpflichtet seine Unternehmen erstmals, ab 2027 den CO2-Fußabdruck von hundert wichtigen Produkten nach einheitlichen Standards auszuweisen. Eine Ausweitung auf weitere 100 Produkte ist bis 2030 geplant. Priorität bei der Veröffentlichung der Berechnungsstandards haben Produkte wie Kohle, Stahl, Erdgas, Aluminium, Lithiumbatterien und Fahrzeuge mit neuer Energie.

Hintergrund ist einerseits das Ziel der chinesischen Regierung, die Treibhausgasemissionen des Landes auf netto null zu drücken und den Konsum umweltfreundlicher Produkte zu forcieren. Andererseits gilt der Schritt auch als wichtige Vorarbeit, um zeitgerecht eine Antwort auf den CO2-Grenzausgleich (CBAM) der EU zu haben. Brüssel hebt bekanntlich in Zukunft eine Art Zoll auf bestimmte Importe ein, deren Treibhausgasemissionen im Herkunftsland nicht entsprechend bepreist wurden. Als weltweit größter Kohlenstoffemittent plant China, den Kohlenstoffhandel auf Sektoren wie Stahl und Zement auszuweiten. Eine einheitliche Berechnungsformel für den CO2-Fußabdruck dieser Waren ist dafür Voraussetzung.

China schaut genau, was EU macht

Chinesische Beamte haben ihre Besorgnis darüber geäußert, dass CBAM Chinas Exporteure unfair benachteiligt und die Bemühungen Chinas zur Reduzierung der Emissionen nicht vollständig berücksichtigt. Der am Mittwoch präsentierte Plan sieht auch vor, dass China die klimabezogene Handelspolitik weltweit genau beobachten, Vertrauen aufbauen und die internationale Angleichung der Standards für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks fördern werde. (auer/Reuters)

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