Fahrerkarussell

Was der Verbleib von Sergio Pérez bei Red Bull für die Formel 1 bedeutet

Sergio Pérez.
Sergio Pérez.APA / AFP / Andrej Isakovic
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Sergio Pérez bleibt für weitere zwei Jahre beim Red-Bull-Rennstall. Das sind schlechte Nachrichten für einen der aktuell besten Piloten. Ein Überblick über den Stand der Dinge am Fahrermarkt der Formel 1.

Red Bull Racing setzt in der Formel 1 weiter auf das Fahrerduo Max Verstappen und Sergio Pérez. Das Weltmeisterteam hat mit dem 34-jährigen Mexikaner für zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert, gab der Rennstall am Dienstag bekannt. Pérez fährt seit 2021 für das österreichisch-britische Team, hat in dieser Zeit fünf Grand-Prix-Siege gefeiert und im vergangenen Jahr seine beste Saison absolviert.

„Checo“ wurde WM-Zweiter und trug so zum neuerlichen Gewinn der Konstrukteurswertung bei, die auch schon 2022 an Red Bull gegangen war. Heuer liegt er nach acht von 24 Läufen nur auf dem fünften Gesamtrang und hat 62 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter bzw. seinen Teamkollegen Max Verstappen. Zuletzt war daher viel spekuliert worden, ob Pérez ab 2025 von einem anderen Fahrer ersetzt wird. Dementsprechend „erleichtert“ zeigte er sich in seiner Stellungnahme. „Kontinuität und Stabilität sind für das Team wichtig“, begründete Teamchef Christian Horner vor dem Sonntag-Rennen in Montreal die Weiterverpflichtung.

Acht Piloten zittern

Der Kampf um die Cockpits für die nächste Saison hat sich nun jedenfalls weiter zugespitzt. Aktuell haben noch acht Fahrer keinen Startplatz für 2025 sicher. Die Verträge von Carlos Sainz bei Ferrari, von Esteban Ocon bei Alpine, von Logan Sargeant bei Williams, von Daniel Ricciardo sowie Yuki Tsunoda bei Racing Bulls, von Valtteri Bottas sowie Guanyu Zhou bei Sauber und Kevin Magnussen bei Haas laufen aus. Dass Pierre Gasly bei Alpine und Lance Stroll bei Aston Martin – dem Rennstall seines Vaters – bleiben werden, gilt als sehr wahrscheinlich. Bereits neue Teams gefunden haben Lewis Hamilton (ersetzt Sainz bei Ferrari) und Nico Hülkenberg (Sauber).

Sainz gehen die Optionen aus

Besonders Sainz, im Moment unbestritten einer der besten Fahrer im Feld, steht vor einem Dilemma. Durch den Pérez-Deal gehen ihm die Optionen auf einen Verbleib bei einem Topteam aus. Einzig Mercedes wäre wohl noch eine Möglichkeit, doch dort gilt der Spanier nicht als heißer Kandidat. Viel eher tendieren die Silberpfeile dazu, mit Andrea Kimi Antonelli ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs zu befördern. Für Sainz blieben Sauber und Williams als wahrscheinlichste neue Arbeitgeber – um Siege wird er nächste Saison also wohl nicht mehr fahren können.

Carlos Sainz (r.) muss Ferrari - im Gegensatz zu Charles Leclerc (l.) - verlassen.
Carlos Sainz (r.) muss Ferrari - im Gegensatz zu Charles Leclerc (l.) - verlassen.Reuters / Claudia Greco

Sollte Antonelli den Sprung in die Formel 1 schaffen und sollte auch Mick Schumacher wieder seine Runden in der Motorsport-Königsklasse drehen dürfen (der Sohn von Rekordweltmeister Michael erhofft sich einen Stammplatz bei Alpine), wären plötzlich zwei Piloten zu viel auf dem unmittelbaren Fahrermarkt. Am Ende der „Silly Season“ bzw. wenn sich das Fahrerkarussell ausgedreht hat, wird es einige enttäuschte Gesichter geben. (stm)

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