„Sprachspiel. Biennale West“

Dieses Literaturfestival ist völlig absurd

  • Drucken

Grotesk und experimentell soll sie sein, die Kunst, mit der sich das Festival „Sprachspiel. Biennale West“ auseinandersetzt.

Es ist ein kleiner Hase mit leuchtend roten Augen und weißem Fell, der sich da bedrohlich aus einem textilen Krautkopf zwirbelt. Das Mäulchen bewegt sich zu der Melodie von „Hänschen klein“ mechanisch auf und zu. Gedacht war die skurrile Spieluhr, als sie 1895 von Roullet & Decamps entworfen wurde, tatsächlich als Kinderspielzeug. Heute fungiert sie als Plakatsujet für die „Sprachspiel. Biennale West“, die im Juni in der Alten Schieberkammer in Rudolfsheim-Fünfhaus stattfindet. Das Festival widmet sich alle zwei Jahre experimenteller Sprach- und Filmkunst sowie Musik und bildender Kunst. Heuer hat man sich mit „Grotesk!“ ein Motto gesetzt, das vielleicht auch die Auswahl des Maskottchens ein wenig einleuchtender macht. Noch dazu stammt der Hase aus einem ­Fundus an Objekten, die mit der Wiener Gruppe rund um H. C. Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm oder Friederike Mayröcker in Zusammenhang stehen. Und passt somit nur zu gut mit dem Gründungs­gedanken des Festivals zusammen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.