Sprache

Der Hüter des Weinviertler Dialekts

Michael Staribacher im traditionellen Kalmuck-Janker.
Michael Staribacher im traditionellen Kalmuck-Janker.Clemens Fabry
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Mit seinem Lexikon des Weinviertlerischen will Michael Staribacher alte Begriffe für die Nachwelt erhalten – vom Biadl bis zum Ludsch.

Ludsch ist eines seiner Lieblingswörter. „Das wird verwendet für den Spalt zwischen den Matratzen im Ehebett.“ Als Besucherritze ist es auch überregional bekannt, doch Michael ­Staribacher reizen die Dialektausdrücke dafür. „Flohgrunsn“, „Flohrinna“, „Schas­rinna“ oder „Schtreibahm“ sind weitere Varianten, die er in seinem Weinviertler Dialektlexikon gesammelt hat. „Es ist ein eigentlich unbedeutender Ort“, meint er, „aber es gibt rege Diskussionen über diese Örtlichkeit.“

Die Leidenschaft für Wörter hat den 58-Jährigen schon in seiner Jugend ereilt. „Da habe ich schon Listen geschrieben.“ Spätestens in der Schule, in der Kinder aus mehreren Ortschaften zusammenkamen, merkte er, dass ein und dasselbe Ding je nach Ort ganz unterschiedlich genannt wurde. Aber auch, dass ein Wort mehrere Bedeutungen haben kann. „Biadl bezeichnet etwa im mittleren Weinviertel einen Stroh- oder Heuballen, so wie auch gebündeltes Heu oder Holz. Aber auch ein schlimmes Kind wurde in mancher Gegend so genannt – und auch die Nachgeburt.“

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