Europawahl 2024 Nachlese

Österreichs EU-Wahl im Liveticker: FPÖ holt Platz eins – knapp vor der ÖVP

Die Ergebnisse der EU-Wahl liegen vor: Die FPÖ holt sich erstmals bei einer bundesweiten Wahl Platz eins, allerdings nicht mehr so deutlich wie in der Trendprognose. Die ÖVP verliert massiv. Die Grünen schaffen Platz vier. KPÖ und DNA ziehen nicht ins Europaparlament ein. „Die Presse“ berichtete live.

Eigentlich hat die Wahl zum Europäischen Parlament in Österreich am Sonntag nur bis 17 Uhr gedauert – dann schloss das letzte Wahllokal seine Türen. Aber: Anders als bei bisherigen Urnengängen gab es danach keine Hochrechnungen, lediglich eine Trendprognose. Diese wies die FPÖ als Wahlsieger aus, ÖVP und SPÖ lagen Kopf an Kopf auf Platz zwei und drei, die Grünen und die Neos lagen exakt gleichauf auf Platz vier. Erst sechs Stunden später, um 23 Uhr, war es dann so weit: Offizielle Zahlen wurden veröffentlicht. Und sie bestätigten großteils, was die Wahlbefragungen zuvor ergeben hatten:

Die FPÖ fuhr fünf Jahre nach dem „Ibiza-Skandal“, in dessen Folge sie auf 17,2 Prozent hinabfiel, ihren ersten Sieg bei einer bundesweiten Wahl ein: 25,5 Prozent und sechs Mandate. Spitzenkandidat Harald Vilimsky zeigte sich „demütig und dankbar“, obwohl die Trendprognose ihn auf 27 Prozent hatte hoffen lassen. FPÖ-Obmann Herbert Kickl rief das Kanzleramt als nächstes Ziel aus.

Platz zwei sicherte sich die ÖVP, die allerdings ein sattes Minus zu beklagen hat. Immerhin: 2019 konnten sie 34,6 Prozent für sich verbuchen, nun wurden es 24,7 Prozent - und damit etwas mehr als bei der Trendprognose, wo sie noch bei 23,5 Prozent gesehen wurde. Spitzenkandidat Reinhold Lopatka räumte einen „bitteren Verlust“ ein.

Verärgert reagierte der Listenerste der SPÖ, Andreas Schieder, auf das Wahlergebnis: Man habe die richtigen Antworten auf die Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger, aber die Medien, so kritisierte er, hätten darüber zu wenig berichtet. Das Ergebnis waren letztlich 23,3 Prozent und Platz drei.

Den Grünen haben die Vorwürfe, die in den vergangenen Wochen gegen ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling erhoben wurden, offenbar weniger geschadet als befürchtet: Sie retteten sich mit 10,9 Prozent auf Platz vier und blieben damit vor den Neos, denen in Umfragen bis zu 15 Prozent vorhergesagt worden waren. „Ihr seid diejenigen, mit denen ich Seite an Seite stehen will, auch in Zukunft. Ihr seid un-fucking-fassbar“, zeigte sich die 23-Jährige bei der grünen Wahlfeier euphorisch.

Helmut Brandstätter konnte für die Neos 10,1 Prozent holen und sich damit sein Wahlziel - die Verdoppelung des bisher einzelnen pinken Mandates auf zwei Plätze im Europäischen Parlament - erfüllen.

Den Sprung ins EU-Parlament nicht geschafft haben die KPÖ und DNA. Erstere erhielt 2,9 Prozent, Letztere lag mit 2,7 Prozent knapp dahinter. Nicht enthalten ist im vorläufigen Ergebnis übrigens jener Teil der Wahlkarten, der erst am Montag ausgezählt wird.

Wie die EU-Wahl in den übrigen Mitgliedsstaaten der Union ausgegangen ist, erfahren Sie hier >>> hier.

Der Liveticker zum Nachlesen:

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