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Der dümmste Börsenspruch

Um einen flotten Spruch sind die Börsianer selten verlegen, und dabei geben sie oft Börsenweisheiten wieder.
Um einen flotten Spruch sind die Börsianer selten verlegen, und dabei geben sie oft Börsenweisheiten wieder.Imago / Anthony Behar
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In der Tat gibt es viele Börsensprüche, die Sinn ergeben. Ich möchte aber einen der dümmsten Sprüche vorstellen und zerlegen: „Sell in May and go away.“

             

Stefan Riecher
Economist-Korrespondent in New York

Stefan Riecher
 

Guten Morgen aus New York,

eines fällt mir in Gesprächen mit Händlern an der Wall Street immer wieder auf: Um einen flotten Spruch sind die Börsianer selten verlegen, und dabei geben sie oft Börsenweisheiten wieder. In der Tat gibt es viele Börsensprüche, die Sinn ergeben – das vielleicht beste Beispiel finden Sie gegen Ende dieses Newsletters. Zuerst möchte ich aber einen der dümmsten Sprüche vorstellen und zerlegen: „Sell in May and go away.“

Die Vertreter dieser Regel argumentieren, dass die Erträge im Allgemeinen über die Sommermonate deutlich schlechter ausfallen als in den Wintermonaten. Deshalb sei es sinnvoll, Anfang Mai zu verkaufen und erst nach Halloween Anfang November wieder einzusteigen. Gründe dafür werden viele genannt, etwa die Tatsache, dass die Volumina im Sommer geringer sind oder das oftmals zu beobachtende Phänomen, dass die Kurse Ende Dezember eine „Santa-Claus-Rallye“ hinlegen.

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