Pizzicato

Liebe Wiener Linien, ich muss euch was sagen …

„Sie verzögern die Abfahrt …“ Na, dann müsst ihr halt öfter fahren!
„Sie verzögern die Abfahrt …“ Na, dann müsst ihr halt öfter fahren!Erich Kocina
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Vermutlich war es klug, dass ihr Twitter verlassen habt. Wenn auch ein bisschen feige. Darum eine Botschaft an euch auf diesem Weg.

Vermutlich, liebe Wiener Linien, war es ein kluger Schachzug, dass ihr euren Account auf Twitter deaktiviert habt. Eure Begründung dafür bringt euch natürlich viel zustimmendes Kopfnicken ein: „Unkontrollierte Hassrede ist mit unseren Werten nicht vereinbar“, schreibt ihr da. Wer könnte da etwas dagegen haben! Dass das Niveau auf Twitter (nein, wir verwenden nicht die X-Diktion von Elon Musk) seit der Übernahme gesunken ist, ist natürlich wahr. Und dass die familiäre Stimmung von früher gewichen ist, dafür so manch schräge Accounts vor allem PR, Meinungsmache und seltsame Stimmung (mitunter auch Hass) verbreiten, stimmt leider auch.

Dass es nur die „Hassrede“ war, die euch zur Deaktivierung eures Accounts gebracht hat, nehmen wir euch aber nicht ab. Denn im Gegensatz zu Sonnenschein-Plattformen wie Instagram, wo man ein paar lustige Memes postet, dafür Herzchen bekommt und alles gut ist, muss man auf Twitter auch zu unangenehmen Themen Stellung nehmen. Ja, das ist anstrengend und mühsam. Und natürlich gibt es auch Querulanten, die vor allem nerven. Trotzdem ist der Schritt, hier einfach nicht mehr mitzumachen, ein bisschen feig.

Darum auch auf diesem Wege ein aktueller Tweet, gesendet aus einer komplett überfüllten Garnitur, gerichtet an euch: „Ich glaube ja, dass für die ständigen ,Liebe Fahrgäste, Sie verzögern die Abfahrt‘-Durchsagen im 2er die Fahrgäste der massiv überfüllten Straßenbahn nur bedingt verantwortlich gemacht werden können.“

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