Glosse

Die Grünen in der Krabbelgruppe

Ist derzeit etwas gar plump unterwegs: Vizekanzler Werner Kogler.
Ist derzeit etwas gar plump unterwegs: Vizekanzler Werner Kogler. Apa/Georg Hochmuth
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Die Kommunikation der Grünen mutet derzeit etwas seltsam an. Vielleicht versucht man es wieder mit Sachpolitik?

Das Klimaschutzministerium hat eine neue Mitarbeiterin. Eine Drag Queen hat für eine PR-Kampagne zum „Pride Month“ vorübergehend ihren Dienst angetreten, schreibt das Ressort auf X. Auf Bildern feilt sie sich am Arbeitsplatz die Nägel, gießt die Blumen, schreit ins Telefon und befüllt den Drucker wieder mit Papier. Man möchte mit der Kampagne „die queere Community in ihrer Sichtbarkeit unterstützen“, so das Klimaschutzministerium. Ob man ihr dadurch hilft, indem man Drag Queens als völlig unbeholfene Sekretärinnen darstellt: Das wissen wohl nur die Grünen.

Doch überhaupt mutet die Kommunikation der Partei derzeit seltsam an. So war nicht ganz klar, was jüngst Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Johannes Rauch mit einem Video im Ernst-Happel-Stadion nach dem Länderspiel Österreich gegen Serbien bezwecken wollten. Die Zuseher wurden da als „Fußballmäuse“ begrüßt, Minister Rauch wirkte etwas gar überschwänglich begeistert und verhaspelte sich in einer Tour.

So hin und wieder aus der eigenen Haut herausgehen und aus dem Politsprech ausbrechen, kann einen Politiker und seine Partei durchaus sympathisch machen. Es muss ja nicht immer alles aalglatt und ernst ablaufen. Aber die Grünen sind derzeit etwas gar plump unterwegs, wie es auch Koglers Spruch vom „anonymen Gefurze“ oder Schilling, die ihren Kritikern „den Scheiß beweisen“ will oder der ÖVP vorwirft, „scheiß zynisch zu sein“, nahelegen. Vielleicht sollte man sich bei den Grünen wieder mehr auf Sachpolitik fokussieren. Ein paar Monate dauert die Legislaturperiode ja noch.

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