Noch gibt es ein paar Stunden Zeit, bis die Wahlen für das Europaparlament Geschichte sind. Das bietet Zeitungen eine letzte Gelegenheit, sie mit einer gewagten Vorschau medial zu begleiten. Sicherer scheint allerdings der Blick zurück zu sein.
Eine Sonntagszeitung hat speziell an Wahltagen Nachteile. Die Redaktion muss die Texte für das gedruckte Blatt am Vortag liefern. Wenn dann tags darauf die Ergebnisse eintrudeln, Kommentatoren in Bild und Ton sowie im Netz analysieren, warum sie es immer schon gewusst haben, sieht zum Beispiel diese Kolumne, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerade in Print studieren, hoffnungslos alt aus. Was tun? Ein Großereignis wie die Wahlen zum Europaparlament im Finale meinungstechnisch zu begleiten, ist zu verlockend. Wohl alle politisch Interessierten fiebern der Deadline entgegen, nach der entschieden wird, ob es sich gelohnt habe, so oder so zu votieren. Wie also nach vorn schauen?