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Diese vier deutschen Aktien sind laut Experten ein klarer Kauf

Was hat Deutschland für Anleger zu bieten?
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Die Anleger blicken diese Woche in die USA und hoffen auf neue Impulse von dort. Derweil startet in Deutschland die Fußball-EM. Zeit, sich bei deutschen Aktien umzusehen. Bei folgenden vier Papieren raten Experten zum Kauf – zweien davon geben sie über 50 Prozent Kurspotenzial. Und bei einer hat der Konzernchef selbst soeben für über 100.000 Euro gekauft.

Es ist schon was dran an dem Sprichwort, dass Vorfreude die schönste Freude ist. An der Börse sieht das so aus, dass die Kurse in Erwartung eines Ereignisses steigen – sprich, dass die Anleger das Ereignis einpreisen. Ist das Ereignis dann da, ist die einzige Freude die, dass es gekommen ist wie erwartet. In den Kursen schlägt es sich nicht mehr nieder. Eher wird verkauft.

Das war auch diese Woche so, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erstmals seit 2019 gesenkt hatte, und zwar auf 4,25 Prozent. „Das Überraschungspotenzial war gering, und somit verwundert es auch nicht, dass die Anleger den – wenn auch historischen Schritt – einer Zinssenkung vor der Federal Reserve (US-Notenbank, die nächste Woche über ihre Zinspolitik entscheiden wird, Anm.) lediglich mit einem Schulterzucken quittierten“, kommentierte Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets.

Die Freude nach der Vorfreude (sieben Monate wurde auf die Zinssenkung spekuliert) ist übrigens auch deshalb zusätzlich gedämpft, weil EZB-Vertreter am Freitag keinen Hinweis auf den weiteren Zinspfad gegeben haben. Die Inflation ist nämlich hartnäckiger als erwartet. Während die EZB zwei Prozent für den Euroraum anstrebt, ist die Teuerung im Mai – heuer zum ersten Mal – wieder gestiegen, auf 2,6 Prozent von 2,4 Prozent im April. Einige Währungshüter, die üblicherweise einer straffen Geldpolitik zuneigen, hätten bedauert, dass die Zinssenkung im Vorfeld zu deutlich signalisiert worden sei, sagten Insider zur Nachrichtenagentur Reuters.

Das engte den Spielraum ein. Vielleicht hatte also doch Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann recht, der dann als einziger Währungshüter der Eurozone mit Blick auf die Inflation die Zinssenkung nicht mittrug. Dass er dafür von der ÖVP und Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) heftig kritisiert worden ist, zeichnet ein erbärmliches Bild. Zum einen nämlich zeugt es vom Wunsch, die unabhängige Zentralbank doch als willfährige Gehilfin der Politik zu haben. Zum anderen scheint ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker – gemessen an seiner Aussage, Holzmann würde „in keinster Weise die Interessen der Bevölkerung verstehen“ – vergessen zu haben, dass es die EZB war, die mit ihrer lockeren Geldpolitik schon vor dem Ukraine-Krieg die Inflation unachtsam auf fünf Prozent getrieben hat. Was übrigens gegen „die Interessen der Bevölkerung“ ist.

Die US-Notenbank, die einst den gleichen Fehler gemacht hat, ist nun weit vorsichtiger. Sie wird am Mittwoch den Leitzins bei hohen 5,25 bis 5,50 Prozent belassen – voraussichtlich auf längere Zeit. Der Markt wird jedenfalls sehr genau hinhören, welche Projektionen die Fed für die nächste Zeit abgibt. Das und die auch für Mittwoch zu erwartenden US-Inflationsdaten für Mai werden die Börsen daher auch mehr bewegen, als die EZB es tut. Im Übrigen fehlen vorerst Treiber, weshalb man zu jedem Strohhalm greift: Nicht zufällig führt Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets gegenüber Reuters ins Treffen, dass in den USA „der Juni im Jahr der Präsidentenwahl tendenziell ein starker Monat für Aktien“ ist.

Gebe es Gott! Europa wird derweil stark mit der Fußball-EM in Deutschland beschäftigt sein. Wir erweisen dem Sport die Reverenz – und verweisen auf vier deutsche Aktien, denen Experten einiges zutrauen.

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