Der deutsche Autor und Vater zweier Kinder Christian Hanne schreibt über die Herausforderungen für Väter – von Anfang an. Ein Gespräch über die Rolle als „Hilfs-Willi“ und den ganz normalen Wahnsinn, den junge Eltern durchleben.
Sie richten sich in Ihren Büchern an Väter. Mit welchen Herausforderungen haben speziell Väter im ersten Jahr zu kämpfen?
Christian Hanne: Bevor wir speziell auf die Väter eingehen, möchte ich auch die Herausforderungen nennen, die beide, also Mutter und Vater, betreffen. Das sind Umstände, die man so vorher nicht kennt, wenn man nicht gerade Schichtarbeit macht – der Schlafentzug –, gleichzeitig ist man überfordert, weiß nicht, was man tun und lassen soll, und hat Angst, etwas falsch zu machen. Das darf man nicht außer Acht lassen.
Und was trifft speziell auf Väter zu?
Ich glaube, dass Väter aufpassen müssen, nicht relativ schnell in eine Art Hilfs-Willi-Funktion zu geraten, zu denken, dass sich die Mutter besser mit dem Kind auskennt und besser weiß, was zu tun ist, sich dann weniger einbringen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. Dann ziehen sie sich zurück, was das Ganze verstärkt. Beide fangen bei null an, und je mehr sich Väter von Anfang an einbringen und das vielleicht auch einfordern, desto besser ist das für die Beziehung zum Kind.
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Aber haben nicht Mütter durch die Schwangerschaft einen Startvorteil?