Analyse

Die Revolution auf dem Tennisthron

Denkwürdiger Aufbruch in eine neue Tennis-Ära: Paris-Champion Carlos Alcaraz.
Denkwürdiger Aufbruch in eine neue Tennis-Ära: Paris-Champion Carlos Alcaraz. Reuters
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Carlos Alcaraz hat alle Beläge erobert, Jannik Sinner ist die neue Nummer eins: Ein Duo beherrscht die Centre-Courts – und macht eine ganze Generation an Topspielern zu tragischen Figuren.

Paris/Wien. Während die oft überschwänglichen Lobeshymnen auf Carlos Alcaraz niedergehen („Monumental“, „neuer König“), ist ein Umstand bei diesem French-Open-Titel tatsächlich hervorzuheben: Der Spanier hat mit nur 21 Jahren und als jüngster Spieler der Tennisgeschichte auf allen Belägen ein Grand-Slam-Turnier gewonnen – er triumphierte auf Hartplatz (US Open 2022), auf Rasen (Wimbledon 2023) und nun auf Sand in Paris. Ein Rekord, der zuvor dem damals 22-jährigen Rafael Nadal gehörte.

Seit Paris 2024 ist nun auch Gewissheit, was sich angedeutet hatte: Der Tennisthron ging direkt vom 37-jährigen Novak Djokovic an Alcaraz und Jannik Sinner, dem 22-jährigen neuen Weltranglistenersten, über – und hat dabei eine ganze Generation von Spielern übersprungen. In Wimbledon hatte Alcaraz den serbischen Altmeister schon im Vorjahr als Titelträger abgelöst, nun auch in Paris (wo die Nadal-Ära zu Ende ist) und bei den Australian Open übernahm Sinner von Djokovic, seit gestern nur noch die Nummer drei der Welt.

Da passt es ins Bild, dass der eigentliche Showdown dieser French Open schon im Halbfinale über die Bühne gegangen war, und zwar zwischen Alcaraz und Sinner in einem hochklassigen, über vier Stunden langen Fünfsatz-Duell. Der im tatsächlichen Finale am Sonntag dann unterlegene Alexander Zverev, 27, ging auch in seinem zweiten Grand-Slam-Endspiel leer aus.

Geschlagener Zverev.
Geschlagener Zverev. APA

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