Italien

Ex-Uffizien-Chef Schmidt könnte Bürgermeister von Florenz werden

Eike Schmidt ist in die Politik gegangen
Eike Schmidt ist in die Politik gegangenIMAGO/Gianni Pasquini / ipa-agency.net
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Der ehemalige Museumsdirektor ist dem Bürgermeisteramt einen Schritt näher: Schmidt, unterstützt vom rechten Lager, und die sozialdemokratische Kandidatin sind in die Stichwahl eingezogen.

Der gebürtige Deutsche Eike Schmidt hat die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Florenz erreicht. Der vom rechten Lager unterstützte ehemalige Museumsdirektor kam in der ersten Runde der Bürgermeisterwahl auf 32,5 Prozent der Stimmen, seine Gegenkandidatin Sara Funaro vom sozialdemokratischen Partito Democratico (PD) auf 41,6 Prozent. Das geht aus am Montag veröffentlichten Ergebnissen hervor. Die Stichwahl ist am 23. und 24. Juni geplant. Funaro gilt als Favoritin im Bürgermeisterduell.

Sollte er bei der Bürgermeisterwahl scheitern, werde er wieder seinen Job zurückkehren, erklärte der gebürtige Freiburger Schmidt. Er ist derzeit Direktor des Museums Capodimonte in Neapel. Der aus Deutschland stammende Kunsthistoriker, der mit einer Italienerin verheiratet ist, hatte im November die italienische Staatsangehörigkeit erhalten.

Schmidt erteilte Wien eine Absage

Eike Schmidt wurde 2017 zum Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien als Nachfolger von Sabine Haag designiert. Durch Veränderungen der politischen Verhältnisse in Italien – mit Dario Franceschini wurde damals wieder jener Politiker Kulturminister, der vor einigen Jahren die Museumsreform durchgesetzt und damit Chefposten für ausländische Manager an den Museen ermöglicht hatte – sah Schmidt eine Verlängerung in Italien aber in Reichweite und sagte in Wien kurzfristig ab. So begann er 2019 sein zweites Mandat in den Uffizien, das im Dezember ausgelaufen ist.

Unter Schmidts Leitung konnten die Uffizien ihre Besucherzahl stark erhöhen. Der Kulturmanager hatte sich sehr für die Modernisierung des meistbesuchten italienischen Museums eingesetzt. In Florenz will er sich als Bürgermeister für eine Regelung des Massentourismus und für mehr Ordnung einsetzen. Florenz gilt bisher als Hochburg des italienischen Mitte-Links-Lagers. Sollte sich Schmidts 48-jährige Rivalin Funaro durchsetzen, wäre sie die erste Frau an der Spitze der Stadt. (APA)

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