EU-Wahl

Waitz hängt Schilling bei den Vorzugsstimmen weiter ab

Der grüne Listenzweite Thomas Waitz im Rahmen des Wahlkampfabschlusses der Grünen in Wien.
Der grüne Listenzweite Thomas Waitz im Rahmen des Wahlkampfabschlusses der Grünen in Wien. APA / Eva Manhart
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In allen bisher veröffentlichten Bundesländern überholte der Listenzweite die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling. „Vorzugsstimmen-Kaiser“ wurde er in Tirol aber nicht, dieser Titel geht an Sophia Kircher von der ÖVP.

Noch sind nicht alle Vorzugsstimmen, die bei der EU-Wahl am vergangenen Sonntag vergeben wurden, ausgezählt. Nach und nach werden aber immer mehr Bundesländer fertig. Am Dienstag beispielsweise Tirol. Und dort zeigt sich die Fortsetzung eines Trends: Der grüne Listenzweite Thomas Waitz liegt vor Spitzenkandidatin Lena Schilling. Er konnte laut vorläufigem Ergebnis 5254 Stimmen für sich verbuchen, Schilling dagegen nur 3606. „Vorzugsstimmen-Kaiserin“ war im Bundesland jedoch die Tiroler ÖVP-Spitzenkandidatin Sophia Kircher, der 21.726 Menschen ihre persönliche Stimme gaben.

Dem bundesweiten ÖVP-Spitzenkandidaten, Reinhold Lopatka, gaben in Tirol 3515 Wählerinnen und Wähler ihre Vorzugsstimme. Hinter Kircher landete FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky mit 7132 Stimmen auf dem zweiten Platz. Der freiheitliche Kandidat aus Tirol und nunmehrige EU-Abgeordnete Gerald Hauser konnte 4039 Stimmen auf sich vereinen. Bei den Roten führte SPÖ-EU-Frontmann Andreas Schieder (3779) das Ranking an, bei den Neos ihr Spitzenkandidat Helmut Brandstätter mit 4608 Stimmen.

Waitz bisher überall vor Schilling

Bereits am Montag lagen die Vorzugsstimmenergebnissen aus Wien, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Vorarlberg vor. In Wien lag Waitz auch insgesamt auf dem ersten Platz, dort konnte er 24.618 Vorzugsstimmen lukrieren. Doch auch Schilling konnte offenbar in der Bundeshauptstadt mobilisieren, sie kam dort auf 13.648 Nennungen. Das reicht für den vierten Platz in Wien. Im Wahlkampf war ausführlich etwa über private Streitigkeiten der jungen Kandidatin diskutiert worden. Auf dem zweiten Platz in Wien liegt SPÖ-Spitzenkandidat Schieder. Er erhielt laut vorläufigem Ergebnis 19.638 Vorzugsstimmen. Damit kam er vor dem FPÖ-Listenersten Vilimsky zu liegen, der mit 15.097 Vorzugsstimmen ausgewiesen wurde.

In Salzburg war Vilimsky „Vorzugsstimmen-Kaiser“. Mit 4.158 Vorzugsstimmen heimste er laut vorläufigem Ergebnis aus allen 119 Gemeinden landesweit die meisten Nennungen ein, das waren genau zwei Drittel aller 6244 FPÖ-Vorzugsstimmen. Lediglich bei den Grünen lag der Listenzweite Thomas Waitz so wie in Wien auch in Salzburg mit 3277 Nennungen deutlich vor der Listenersten Schilling, die es auf 2065 Vorzugsstimmen brachte. Die zweitmeisten Stimmen im Land an der Salzach holte ÖVP-Frontmann Lopatka mit 3552 Nennungen, Platz 3 geht an Waitz. Mit 2438 Vorzugsstimmen folgt auf Platz 4 SPÖ-Spitzenkandidat Schieder, gefolgt vom Neos-Listenersten Brandstätter mit 2156 Nennungen. Schilling landete auf Rang 6.

10.356 zu 6747 für Waitz in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich hat bei den Grünen die Nummer zwei, Waitz, Spitzenkandidatin Schilling den Rang abgelaufen. In allen fünf Wahlkreisen landete der steirische Bio-Bauer und EU-Parlamentarier vor der Klimaaktivistin. Insgesamt hieß das in Vorzugsstimmen 10.356 zu 6747 für Waitz. Angelika Winzig, die einen Vorzugsstimmenwahlkampf mit Oberösterreich-Bezug geführt hatte, fuhr das stärkste Vorzugsstimmenergebnis bei den Schwarzen und überhaupt im Bundesland ein: Sie kam auf 35.471. FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky sammelte in allen oberösterreichischen Wahlkreisen am meisten Vorzugsstimmen bei den Blauen, insgesamt 15.569. SPÖ-Spitzenkandidat Schieder schaffte 10.423.

In Niederösterreich hat Waitz im Vergleich zu Schilling in Sachen Vorzugsstimmen ebenfalls die Nase vorne. Dort kam er auf 11.896 Nennungen (landesweit Platz drei), bei Schilling waren es 7.710.

Im an Wahlberechtigten größten Bundesland erreichte der aus dem niederösterreichischen Bauernbund entstammende Alexander Bernhuber (ÖVP) mit 32.658 die meisten Vorzugsstimmen. FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky sammelte 18.765 Nennungen, auf Rang vier kam der in Gerasdorf ansässige ÖVP-Europaabgeordnete Lukas Mandl (11.865). Der SPÖ-Listenerste Schieder erreichte mit 10.866 Stimmen Platz fünf. Helmut Brandstätter von den Neos kam auf 8.763 Nennungen, ÖVP-Frontmann Lopatka auf 8.643. Vor dem Duo landete der niederösterreichische EU-Abgeordnete Günther Sidl (SPÖ) mit 8.776 Stimmen.

Heimvorteil in der Steiermark

In der Steiermark konnte der Steirer Waitz seinen Heimvorteil voll ausspielen: Der im südsteirischen Leutschach ansässige Landwirt lukrierte 10.945 Vorzugsstimmen, Schilling kam nur auf weniger als die Hälfte, nämlich 5.200. Unangefochtener Vorzugsstimmenkönig in der Steiermark ist der Oststeirer und ÖVP-Listenerste Reinhold Lopatka mit 20.042. SPÖ-Spitzenmann Schieder konnte 6.278 Wähler überzeugen, die aus dem weststeirischen Edelschrott stammende Elisabeth Grossmann 3.377 Wähler - damit lag sie in der Grünen Mark noch vor der Listenzweiten, der Wienerin Evelyn Regner (1.014).

FPÖ-Spitzenmann Harald Vilimsky erreichte 9672 Vorzugsstimmen. Neos-Frontmann Helmut Brandstätter bekam 5.984 Vorzugsstimmen. DNA-Listenführerin Maria Hubmer-Mogg erhielt als Grazerin beachtliche 3423 Stimmen. Bemerkenswert: KPÖ-Listenerster Günther Hopfgartner holte in der Steiermark 927 Stimmen - die Listenletzte auf Platz 42, die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr, hängte ihn mit 1101 Vorzugsstimmen ab.

In Vorarlberg konnte FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky die meisten Vorzugsstimmen für sich verbuchen, nämlich 3352. Damit lag er knapp vor Waitz, der auch im Ländle mit 3093 mehr Vorzugsstimmen erreichte als Schilling (2.350). ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka kam in Vorarlberg auf 2283 Vorzugsstimmen, SPÖ-Spitzenkandidat Schieder auf 1646.

Die Zahlen basieren großteils auf Basis der Auszählung vom Wahlsonntag - noch ohne jene (Brief-)Wahlkarten, die erst am Montagabend fertig ausgewertet wurden. (APA)

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