EM 2024

Verletzungssorgen bei Österreichs EM-Gegnern

Der Moment des EM-Aus: De Jong verletzt sich bei Barca.
Der Moment des EM-Aus: De Jong verletzt sich bei Barca.Reuters / Juan Medina
  • Drucken

Die ÖFB-Gruppengegner Polen und Niederlande haben wenige Tage vor Beginn der Fußball-EM in Deutschland mit ernsthaften Verletzungssorgen zu kämpfen.

Der frühere Weltfußballer Robert Lewandowski verletzte sich am Montag bei Polens 2:1-Testspielsieg gegen die Türkei, der Barca-Torjäger musste früh ausgewechselt werden. Nach Schlusspfiff gab Teamchef Michal Probierz aber Entwarnung. Die Niederlande muss dagegen fix auf Spielmacher Frenkie de Jong und Teun Koopmeiners verzichten.

Bondscoach Ronald Koeman muss nach dem personellen Rückschlag umplanen und ohne die beiden Taktgeber im zentralen Mittelfeld auskommen. Barcelona-Leistungsträger De Jong wird die Endrunde wegen einer Knöchelverletzung verpassen, für ihn rückte Linksverteidiger Ian Maatsen von Champions-League-Finalist Borussia Dortmund in den Kader.

Teun Koopmeiners von Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo fällt wegen einer Muskelverletzung aus, die sich der 26-Jährige am Montag beim Aufwärmen vor dem 4:0-Testspielsieg gegen Island zugezogen hatte. Ob noch ein weiterer Spieler einberufen wird, ließ Koeman am Dienstag offen.

„Ich bin traurig und enttäuscht. Leider braucht mein Knöchel mehr Zeit“, schrieb der 27-jährige De Jong auf Instagram. De Jong hatte sich die Verletzung im April gegen Real Madrid zugezogen. Koopmeiners hatte bei Atalanta eine starke Saison gespielt und war von Koeman fest als Stammspieler eingeplant. Mit De Jong, Koopmeiners, Mats Wieffer, Marten de Roon und Quinten Timber fehlen dem Oranje-Team insgesamt fünf Mittelfeldspieler.

Angeschlagen: Robert Lewandowski.
Angeschlagen: Robert Lewandowski.Reuters / Kacper Pempel

In Polen herrscht hingegen Sorge um Superstar Lewandowski. In seinem 150. Länderspiel setzte sich der Torjäger in der 32. Minute angeschlagen auf den Rasen. Wenig später stand der 35-Jährige wieder auf, erklärte den medizinischen Betreuern in aller Ruhe die Situation und verließ den Platz aus eigener Kraft.

„Robert hat eine leichte Verletzung, das sollte keine Probleme bereiten“, erklärte Probierz später. Zuvor hatte sich bereits Sturmpartner Karol Swiderski verletzt, beim Torjubel nach dem 1:0 (12.). Der 27-Jährige, der in Italien bei Hellas Verona kickt, sprang jubelnd in die Höhe und knickte bei der Landung um.

Dann zog er sich das Trikot über sein schmerzverzerrtes Gesicht, spielte nach einer kurzen Behandlungspause aber weiter. Drei Minuten später humpelte er vom Rasen. „Karol hat sich den Knöchel verstaucht. Erst nach den Tests werden wir wissen, wie die Situation ausschaut“, sagte Probierz nach dem Spiel. Im Kader werde es definitiv keine Änderungen geben. Swiderski war zuletzt Stammspieler und stand im Quali-Play-off gegen Estland (5:1) und in Wales (5:4 i.E.) jeweils in der Startelf.

Am Sonntag startet Polen in Hamburg gegen die Niederlande in die EM, bis dahin wird die Stürmerfrage ein bestimmendes Thema bleiben. Denn bereits am Samstag zog sich Juventus-Angreifer Arkadiusz Milik beim 3:1-Testspielsieg gegen die Ukraine eine Knieverletzung zu, die eine EM-Teilnahme unmöglich macht.

Neben dem Sturmduo Lewandowski/Swiderski sind mit Krzystof Piatek (Basaksehir) und Adam Buksa (Antalyaspor) nur mehr zwei nominelle Mittelstürmer im Kader. Polen blieb ungeachtet aller Verletzungen auch im achten Spiel unter der Ägide von Neo-Coach Probierz ungeschlagen, womit der 51-Jährige den erfolgreichsten Start eines Polen-Teamchefs hinlegte.

Bei Favorit Frankreich sind einige Tage vor dem Auftaktspiel (17. Juni) gegen das ÖFB-Team, das unter anderem ohne David Alaba, Xaver Schlager und Einsergoalie Alexander Schlager auskommen muss, ebenfalls einige Spieler nicht topfit.

Superstar Kylian Mbappé hatte im Testspiel gegen Luxemburg (3:0) am Mittwoch einen Schlag aufs Knie abbekommen und kam bei der Generalprobe gegen Kanada (0:0) am Sonntag nur in der Schlussphase zum Einsatz. „Er musste sich behandeln lassen, 15 Minuten gingen. Die französische Nationalmannschaft mit oder ohne Kylian ist etwas anderes“, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps.

Kylian Mbappé.
Kylian Mbappé.Reuters / Stephane Mahe

Mbappé zeigte sich nach seinem Kurzeinsatz aber gelassen. „Es läuft sehr gut“, sagte der neue Torjäger von Real Madrid mit einem Lächeln. Die L'Équipe machte sich dagegen Sorgen, es sei schwer vorstellbar, dass Mbappé zu Turnierbeginn bei 100 Prozent sein werde.

Ein Einsatz von Juve-Mittelfeldspieler Adrien Rabiot, der laut der französischen Zeitung zuletzt wegen einer Muskelermüdung und Schmerzen in der Wade pausierte, scheint gegen die ÖFB-Elf am Montag unwahrscheinlich. Ähnlich ist die Situation bei Real-Kicker Aurélien Tchouaméni, der bereits das CL-Finale wegen eines Ermüdungsbruchs im linken Fuß verpasst hatte, und ebenfalls gegen Kanada geschont wurde.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.