Menschen

Filmemacherin Barbara Kaufmann: „Da habe ich gedacht, ich muss da graben“

Barbara Kaufmann in ihrem Büro in der Leopoldstadt.
Barbara Kaufmann in ihrem Büro in der Leopoldstadt.Jana Madzigon
  • Drucken

Die Journalistin Barbara Kaufmann hat für „Juli“ die Biografie ihrer Kärntner Urgroßmutter erkundet. Der „Presse“ erzählt sie, warum das nur gemeinsam mit anderen Frauen möglich war – und wie sie damit selbst zum Film zurückgefunden hat.

Als Barbara Kaufmann ein Kind war, da hat ihre Urgroßmutter Juli im Nebenzimmer gewohnt. „Sie war 77, als ich auf die Welt kam, und der erste und einzige Babysitter für mich und meinen Bruder.“ Als „beruhigend“ empfand Kaufmann ihre Gegenwart. „Sie hatte eine große Sicherheit, die hat sich übertragen auf uns Kinder. Wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt mir ihr.“

Gesprochen habe die Urgroßmutter dabei wenig. „Man musste sie wirklich löchern und Fragen stellen.“ Manchmal freilich, da habe die Urgroßmutter Momente gehabt, wo sie wie aus dem Nichts heraus etwas konstatierte. „Die Kinder hatten auch ganz blaue Lippen in der Nacht, wenn sie erstickt sind“, meinte sie einmal, als Kaufmann vom Schwimmen kam. Oder auch: Dass es ganz still sei, wenn man unter der Erde ist. Als würde man sich selbst beim Sterben zusehen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.