Der US-Außenminister forciert einen Deal zwischen Israel und der Hamas – der aber schon an seinen Prämissen scheitert.
In Israel währte die Freude über die von langer Hand geplante und opferreiche Befreiungsaktion von Noa Argamani und den drei männlichen Geiseln nur kurz. Eineinhalb Tage gab sich das Land am Wochenende der Euphorie hin, ehe es die grimmige politische Realität wieder einholte.
Benny Gantz machte seine Drohung wahr und trat mit 24-stündiger Verspätung aus der Regierung zurück. Der Oppositionspolitiker und Ex-Verteidigungsminister, eine moderate Stimme in der Kriegskoalition und bevorzugter Gesprächspartner der US-Diplomatie, zog die Konsequenzen aus den Ränkespielen seines Rivalen Benjamin Netanjahu. Der Premier hatte sich geweigert, ein Nachkriegsszenario für den Gazastreifen vorzulegen, und so den Vorwurf seiner Kritiker genährt, den Krieg in die Länge zu ziehen, um sich über die Runden zu retten. Dabei trägt er eine Hauptverantwortung für das Versagen des Militärs beim Terrormassaker des 7. Oktober.