Debatten in Deutschland

Wie sollen wir auf den Rechtsruck reagieren?

Soll man, muss man auch mit ihm reden? Ein AfD-Anhänger auf einer Wahlveranstaltung in Magdeburg 2021.
Soll man, muss man auch mit ihm reden? Ein AfD-Anhänger auf einer Wahlveranstaltung in Magdeburg 2021. Getty
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Jeden Dialog verweigern oder gelassener werden? Carolin Emcke und Eva Menasse reagieren konträr auf Zuspitzungen und geänderte politische Prioritäten. Andere grübeln, warum die deutsche Jugend nicht mehr Grün wählen will.

„Es muss aufhören!“, ruft die erregte Sprecherin ins Publikum, das begeistert applaudiert. Ermuntert vom starken Zuspruch setzt sie zwei Mal nach: „Wir müssen es abschaffen!“ Was denn? Carolin Emcke hat jüngst auf der Republica, einer Netzkultur-Konferenz in Berlin, vor voller Halle „inständig“ gebeten, nicht mehr Einladungen zu Pro-Contra-Diskussionen anzunehmen. Denn diese „Rahmung“ würde vormachen, „es gäbe zu allen Fragen gleichermaßen wertige, vernünftige, einander widersprechende Positionen“, und das sei „einfach Bullshit“. Den Dialog verweigern, nur noch die eine, eigene Wahrheit gelten lassen: Was die deutsche Friedenspreisträgerin und bekannte linke Intellektuelle da beschworen hat, klingt nach einem Ende der Debattenkultur. Dann könnte die Regierung einfach machen, und das wäre Emcke nur recht: „Ich möchte, dass angeordnet wird, dass ich verpflichtet werde, dass ich nicht nachdenken muss.“ Gehen Emcke die Corona-Maßnahmen ab? Das Publikum war ganz auf ihrer Seite.

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