András Schiff in Wien geehrt

András Schiff: Sein Mozart, seine Preise

Der Pianist erhielt im Anschluss an sein Solo-Recital im Wiener Musikverein gleich zwei Auszeichnungen.

Mozart in Wien zu spielen, wo er einen Großteil seiner Werke geschaffen hat, inspiriere ihn besonders, noch dazu im Ambiente des Goldenen Saales des Wiener Musikvereins. Das betonte Sir András Schiff bei seinem Recital, zu dem es, wie mittlerweile bei ihm gewohnt, kein Programmheft gab. Schiff entscheidet erst kurzfristig, was er am Abend aufführen wird, führt dann als launiger Moderator durch die stets überlegte Zusammenstellung, die er sich für seinen Auftritt zurechtgelegt hat. 

Diesmal führte die Reise vom Ricercar aus Bachs Musikalischem Opfer zu Mozarts thematisch davon inspirierter c-Moll-Fantasie (KV 475). „Don Giovanni in sieben Minuten“, wie Schiff diesen Mozart prägnant seinem Publikum vorstellte. Daran hätte sich auch Beethovens drittes Klavierkonzert anschließen lassen. Sein Solopart beginnt mit jenem Lauf, mit dem dieser Mozart endet. Aber es war ein Solorecital, und so setzte der in Höchstform agierende Pianist mit seiner Mozart-Lieblingssonate fort, jener in F-Dur (KV 533/494). Allerdings ohne den schon früher entstandenen Finalsatz, da er nicht über die Dichte der beiden später komponierten verfüge. Dann die B-Dur-Sonate (KV 570). Allein mit welcher musikantischen Selbstverständlichkeit und mitreißenden Beschwingtheit Schiff das Schluss-Allegretto ausbreitete, war ein Gustostück vom Allerfeinsten. 

Mozarts „Kleine Gigue“ (KV  574) bot die ideale Überleitung zur Gigue aus Bachs Fünfter Französischer Suite und Mozarts a-Moll-Rondo (KV 511). Auch hier lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen. Am Ende des offiziellen Programms dann die mit aller erdenklichen Finesse und Tiefe gebotene c-Moll-Sonate KV 457. Sie und die anfangs erklungene c-Moll-Fantasie KV bildeten die inhaltliche Klammer dieses Soloabends. 

Ein Orden, ein Ring

Anschließend folgten unter tosendem Applaus die schon vorweg avisierten Ehrungen. Kultur-Staatsekretärin Andrea Mayer überreichte Sir András das ihm vom Bundepräsidenten verliehene Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, Bösendorfer-Geschäftsführerin Sabine Grubmüller den Bösendorfer-Ring, mit dem zuvor erst Wilhelm Backhaus und Paul Badura-Skoda ausgezeichnet worden waren. Selbstredend bestritt András Schiff auch dieses Konzert auf einem Bösendorfer: dem für ihn gebauten Mahagonny-Flügel Modell 280VC Vienna Concert. 

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