Mit 76 Hot-Dogs in zehn Minuten hält Joey Chestnut den Weltrekord im Hot-Dog-Wettessen. Nun wirbt er für eine pflanzliche Alternative und muss das Schlachtfeld erst einmal räumen.
16 Mal hat Joey Chestnut den traditionellen Hot-Dog-Wettbewerb im New Yorker Stadtteil Coney Island gewonnen. Jetzt wurde er von der Veranstaltung ausgeschlossen. Der Grund: Chestnut habe einen Vertrag mit einem Konkurrenten seines bisherigen Sponsors. Und das ist ausgerechnet Impossible Foods – ein Hersteller von pflanzlichem Fleischersatz.
Major League Eating, Ko-Veranstalter des alljährlich Hot-Dog-Wettbewerbs, zeigte sich am Dienstag „am Boden zerstört“ über Chestnuts Deal mit dem Konkurrenten. Da der Champion nun eine andere Hot-Dog-Marke repräsentiere, dürfe er an der Veranstaltung in Coney Island nicht mehr teilnehmen, sagte ein Verbandssprecher dem US-Sportsender ESPN.
Mitveranstalter ist die Restaurantkette Nathan's Famous, ihre Würstel werden alljährlich am US-Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, heruntergeschlungen. Die Tradition des Wettbewerbs reicht bis ins Jahr 1916 zurück. Auch heuer findet das Wettessen wieder auf der Halbinsel Coney Island im Stadtbezirk Brooklyn, vor einem alteingesessenen Kult-Imbiss der Firma statt.
„Amerikanischer Held“
Trotz des Wechsels zum Fleischersatz-Label pries Major League Eating Chestnut als einen „amerikanischen Helden“. Das Boulevardblatt „New York Post“ nannte dessen Ausschluss eine Nachricht, „die schwer zu schlucken ist“. Chestnut selbst zeigte sich „bitter enttäuscht“ über seine Disqualifizierung, die er wohl aus den Medien erfahren musste.
„Ich liebe es, an diesem Wettbewerb teilzunehmen“, und er habe dafür trainiert, seinen Titel zu verteidigen, erklärte Chestnut auf den Onlineplattformen Instagram und X. An seine Fans sandte er aber die kämpferische Botschaft: „Seid versichert, Ihr werdet mich bald wieder essen sehen!“ Chestnut hat den Wettbewerb in Coney Island nicht nur 16 Mal gewonnen, er hat dort 2021 auch einen Weltrekord aufgestellt, indem er 76 Hot-Dogs in zehn Minuten verschlang. Um das Tempo zu steigern, lassen die Teilnehmer die Würstchen in der Regel unzerkaut in den Magen gleiten. Das Brot weichen sie in Wasser auf, um es leichter schlucken zu können. Wer sich übergibt, wird disqualifiziert.
Chestnut hält auch Rekorde im Verschlingen anderer Nahrungsmittel – von Spargel bis zu Gyozas, das sind japanischen Teigtaschen. Die Vielfraß-Wettbewerbe sind in den USA allerdings nicht unumstritten. Kritischen Stimmen zufolge würden sie eine falsche Botschaft senden, in einem Land, in dem mehr als jeder dritte Erwachsene fettleibig ist. (APA/red.)