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KI beflügelt nun auch Oracle

Oracle-Office in Virginia, USA.
Oracle-Office in Virginia, USA.Reuters / Reuters/tom Brenner
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Der Software-Konzern kündigte den Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Technologieriesen Microsoft und ChatGPT-Erfinder OpenAI an.

Der US-Softwarekonzern Oracle hat mit hohen Buchungen für seine Programme und mit Partnerschaften Optimismus für die künftigen Geschäfte ausgelöst. Das Unternehmen kündigte am Dienstagabend nach US-Börsenschluss in Austin (Texas) einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Technologieriesen Microsoft und dem ChatGPT-Erfinder OpenAI an, welche die Cloud-KI-Plattform des Windows-Konzerns auch auf Oracle-Datencenter erweitern soll. Außerdem will der Suchmaschinenriese Google Oracle-Datenbanktechnik in seiner Cloudplattform anbieten.

Im vorbörslichen US-Handel machten die Oracle-Papiere am Mittwoch einen Sprung um rund neun Prozent nach oben. Damit würden sie ihr Rekordhoch von Mitte März bei 132,77 US-Dollar (123,7 Euro) deutlich übertreffen. Seit Jahresbeginn stand schon zum US-Börsenschluss am Vortag ein Plus von 17,5 Prozent zu Buche.

Der deutsche SAP-Konzern profitierte unterdessen im deutschen Aktienindex DAX moderat von den Nachrichten des Konkurrenten, für die Aktien des Unternehmens ging es um 0,7 Prozent aufwärts. Damit bringt es SAP nun auf eine Marktkapitalisierung von 216 Mrd. Euro, was den ersten Platz im DAX bedeutet. Bei Oracle sind es nun umgerechnet 345 Mrd. Euro.

Beeindruckende Auftragsbücher

Die Auftragsbücher für die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) sowie die Umsatzprognose des US-Softwarekonzerns seien beeindruckend, schrieb UBS-Analyst Karl Keirstead. Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan bemängelte jedoch, dass der Umsatz im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt verfehlt habe und auch der Ausblick aufs laufende erste Geschäftsquartal mau sei.

Im vierten Geschäftsquartal (Ende Mai) erzielte Oracle einen Umsatz von 14,3 Mrd. US-Dollar (13,3 Mrd. Euro), ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das war zwar weniger als von Analysten zuvor erwartet. Mit Rechenkraft in Cloud-Datencentern (IaaS) legte Oracle allerdings ein deutliches Plus um 42 Prozent auf 2,0 Mrd. Dollar hin, was leicht über den Schätzungen lag. Bei Cloudprogrammen zur Unternehmenssteuerung, wo Oracle direkt mit SAP konkurriert, fiel das Wachstum merklich schwächer aus als gedacht.

Allerdings kündigte Oracle-Chefin Safra Catz dank hoher Buchungen eine Beschleunigung beim Wachstum insgesamt an. Im neuen Jahr soll der in Aussicht gestellte Schub bei KI-Anwendungen den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich anziehen lassen. Allein im vierten Quartal habe das Unternehmen Verträge für über 12,5 Mrd. Dollar rund um KI-Technik unter Dach und Fach gebracht, sagte sie.

Unter dem Strich sank der Nettogewinn im Quartal um fünf Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Oracle sich Steuern gutschreiben können. (APA/dpa-AFX)

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