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„Medienpaket“: Koalition etabliert neue Förderung für Podcasts

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Bereitgestellt werden von Türkis-Grün insgesamt 500.000 Euro pro Jahr. Die Podcasts müssen eine gewisse Reichweite aufweisen, um förderwürdig zu sein.

Die Koalition etabliert eine neue Förderung für Podcasts in Höhe von 500.000 Euro pro Jahr. Heute, Donnerstag, wird ein entsprechender Initiativantrag im Nationalrat eingebracht. Zudem stocken Türkis-Grün den Privatrundfunkfonds um 5 Millionen Euro, den nichtkommerziellen Rundfunkfonds um 1,25 Millionen Euro und die Digitalisierungsförderung um eine Million Euro (bis 2029) auf. Der Beschluss ist im Sommer geplant.

Die Podcastförderung wird an Audio-Podcasts, die sich mit den Themenbereichen Medien- und Digitalkompetenz, Information, Kultur, Bildung, Wissenschaft sowie Forschung beschäftigen, ausgeschüttet. Sie soll zur Belebung der österreichischen Medienlandschaft sowie zur Gewährleistung und zum Ausbau eines „hochwertigen und innovativen“ Podcast-Angebots beitragen.

Podcasts müssen eine gewisse Reichweite aufweisen, um förderwürdig zu sein: Für regelmäßig erscheinende Podcasts wird eine Mindestanzahl von 10.000 Downloads pro Monat und bei in sich abgeschlossenen Reportage-Podcasts eine Mindestanzahl von 12.000 Downloads pro Monat vorgeschlagen. „Daily“- und „Weekly“-Podcasts sollen mit maximal 50.000 Euro im Jahr gefördert werden und in sich abgeschlossene Reportage-Podcasts („Features“) mit maximal 25.000 Euro. Die Abwicklung der Förderung übernimmt die Medienbehörde RTR.

Raab: „Österreich braucht vielfältigen Medienstandart“

„Wir wissen, dass der Medienmarkt angespannt ist und vor vielzähligen Herausforderungen steht“, kommentiert Medienministerin Susanne Rabb (ÖVP) den Schritt gegenüber der „Presse“. „Österreich braucht einen vielfältigen Medienstandort, es braucht einerseits einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk und andererseits auch starke private Medienunternehmen“, um die Demokrati in Zeiten von Fake News und Desinformation zu schützen. Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, zeigte sich über die neue Förderung ebenfalls erfreut, „da sich in diesem Bereich in den letzten Jahren hervorragende journalistische Produkte etabliert haben, die bisher völlig ohne Förderung auskommen mussten“.

Der Privatrundfunkfonds wird von 20 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt. Dieser Entscheidung ging ein Warnruf des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP) voraus. Der VÖP sah den Medienstandort etwa aufgrund abfließender Werbegelder zu internationalen Plattformen in existenziellen Schwierigkeiten und drängte u.a. auf eine Verdoppelung des Privatrundfunkfonds.

Auch der nichtkommerzielle Rundfunkfonds wächst um 1,25 Millionen Euro an. Dieser wurde zuletzt 2022 von drei auf fünf Millionen Euro aufgestockt. Aufgehoben wird ein Doppelförderungsverbot im Publizistikförderungs-Gesetz. Damit können künftig Medien, die aus dieser Förderung Mittel beziehen, auch um Förderung aus anderen Medientöpfen ansuchen. Blimlinger sah das „Medienpaket“ als Zeichen dafür, dass die Regierung „nach wie vor auf Hochtouren“ arbeite und der wirtschaftlichen Krise in der Medienlandschaft Maßnahmen entgegensetze.

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