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Macron lässt Unterstützung für Von der Leyen offen

Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron
Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron Imago / Aurelien Morissard
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Die Spitzenposten in der EU werden nach der Europawahl neu besetzt. Als möglicher Kandidat für den Ratschef-Posten gilt derzeit der frühere portugiesische Regierungschef António Costa.

Kein Nein, aber auch kein Ja: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält sich weiter bedeckt, ob er die Kandidatur von Ursula von der Leyen für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der Europäischen Kommission unterstützt. Macron sagte Donnerstagabend beim G7-Gipfel in Italien vor Journalisten, man werde über die Besetzung der EU-Spitzenposten jetzt in geordneter Weise sprechen.

Es gehe dabei auch um das Amt des Ratspräsidenten, des EU-Außenbeauftragten, die Kommissionsvizepräsidentenposten sowie die Kandidaten und Kandidatinnen für die Präsidentschaft des Europäischen Parlaments. Die Spitzenposten in der EU werden nach der Europawahl am vergangenen Sonntag neu besetzt. Angesichts des klaren Wahlsiegs des Mitte-Rechts-Bündnisses EVP gilt es als wahrscheinlich, dass die CDU-Politikerin von der Leyen eine zweite Amtszeit als Präsidentin der mächtigen EU-Kommission bekommt.

Für die dafür notwendige Wahl im Europäischen Parlament ist sie allerdings auf die Unterstützung anderer Parteienfamilien wie den Sozialdemokraten und Liberalen angewiesen. Diese dürften im Gegenzug erwarten, andere Spitzenposten besetzen zu dürfen. Am Montagabend wollen die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten bei einem Sondergipfel in Brüssel über das Thema beraten.

Costa hoch im Kurs

Als möglicher Kandidat für den Ratschef-Posten gilt derzeit der frühere portugiesische Regierungschef António Costa, als mögliche Kandidatin für das Amt des Außenbeauftragten die estnische Regierungschefin Kaja Kallas. Costa gehört der Parteienfamilie der Sozialisten und Sozialdemokraten an, Kallas ist wie Macron bei den Liberalen.

Für Aufmerksamkeit sorgt die bisher ausgebliebene Positionierung von Macron vor allem, weil er von der Leyen 2019 für den Vorsitz der EU-Kommission vorgeschlagen hatte. Zuvor hatte er verhindert, dass der deutsche Politiker Manfred Weber von der CSU den Posten bekommt.

Ob am Rande des G7-Gipfels über das Personalpaket verhandelt wurde, war zunächst unklar. Macron traf sich Donnerstagabend im Luxushotel „Borgo Egnazia“ am Pool seiner Villa mit von der Leyen. Über die Gesprächsthemen gab es allerdings keine Angaben. (APA/dpa)

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