„Die Depression kann auch ein Ventil sein“, sagt Johannes Krisch. Der Schauspieler weiß, wovon er spricht. Schwere gesundheitliche Probleme haben ihn zu einer langen Arbeitspause gezwungen.
In ein paar Stunden stehen Sie als „Bockerer“ im Theater in der Josefstadt auf der Bühne. Sie wirken weder nervös noch angespannt.
Johannes Krisch: Aber ich bin beides. Die Selbstzweifel beginnen schon am Tag vor der Vorstellung. Jedes Mal, auch nach all den Jahren.
Belastet Sie das?
Belastung ist dafür nicht das richtige Wort. Ich glaube, diese Gefühle gehören dazu, sie zeugen für eine gesunde Einstellung zu diesem Beruf. Aber in Zeiten wie diesen ist diese Haltung vielen abhanden gekommen. Wer reflektiert denn heute noch seine Leistungen?