Es braucht nicht immer große Katastrophen, auch die Ansammlung kleiner Traumata kann zu psychischen Belastungen führen. Ein neues Buch widmet sich diesen oft ignorierten Erlebnissen.
Trauma ist ein großes Wort – zu Recht. Der sogenannte ICD-Code für die internationale Klassifikation von Krankheiten der WHO definiert in seiner aktuellen Version ein Trauma als „belastendes Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, das bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde“.
Allerdings hat der Begriff in jüngster Zeit eine gewisse Inflation durchlaufen: Als traumatisierend werden immer häufiger jede Menge unangenehme Erlebnisse von der Kritik am Arbeitsplatz über unerwünschte Reaktionen in den sozialen Medien (was hier ausdrücklich nicht Internet-Mobbing meint, das absolut traumatisierend sein kann) bis zum gefühlten Versagen im Ringen um die eigene Perfektion beschrieben. Fraglos belastende Vorkommnisse, die aber vor dem Hintergrund echter Traumata wie Kriegserlebnissen, Missbrauch oder Naturkatastrophen eingeordnet dem Begriff nicht wirklich gerecht werden.
»Wir können diese Erlebnisse nicht verhindern. Aber wir haben die Werkzeuge, um sie zu bewältigen. «
Meg ArrollPsychologin und Autorin