Wissenslücke

Hauptsache durcheinander

Was bedeutet „verschachteltes Lernen“?

Wenn sich Informationen zu stark ähneln, kann das zu Verwirrung führen. Denn wir sind es gewohnt – Schule sei Dank –, geblockt zu lernen: zuerst die Formel für die Grundfläche von Pyramiden, dann die Formel für Quader. Aber was passiert, wenn ähnliche Inhalte nicht linear, sondern verschachtelt erlernt werden? Dieses Konzept, auch bekannt als Interleaving, erscheint auf den ersten Blick paradox: Anstatt sich auf einen Sachverhalt zu konzentrieren, wechselt man zwischen mehreren Themen und lernt sie sozusagen „durcheinander“. Das klingt nach einer Rezeptur für besondere Verwirrung. Studien zur Erwachsenenbildung zeigen jedoch, dass diese Methode zu besseren Lernergebnissen führt, weil unser Gehirn beim Nebeneinanderstellen ähnlicher Sachverhalte lernt, diese besser voneinander zu unterscheiden und sie flexibler abzurufen. Die Anwendung des Gelernten wird in unterschiedlichen Kontexten geübt.

Laut der Theorie des Interleavings wäre es also besser, im Unterricht die Formeln der Pyramiden und Quader zu mischen. Aber auch in der beruflichen Weiterbildung können in einem Projektmanagement-Kurs Methoden wie Netzplantechnik oder Risikoanalyse in verschachtelter Reihenfolge präsentiert werden. Das hilft den Teilnehmenden, die Unterschiede besser zu erkennen und zu verstehen.

Fazit: Verschachteltes Lernen ist eine Methode, um flexible Wissensanwendung zu fördern und Unterschiede ähnlicher Sachverhalte einzuprägen. Das ist vielleicht kurzfristig schwieriger, langfristig führt es aber zu einer effektiveren Wissensaneignung.

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