Die kubanische Künstlerin Susana Pilar verpasst der Secession eine neue Frisur. Und feiert damit die Würde schwarzer Frauen.
Am Dach der Secession kraxelt man ja selten herum. Wir aber folgten der kubanischen Künstlerin Susana Pilar Delahante Matienzo – durch ein Fenster, über Feuerleitern, bis wir unter dem goldenen „Krauthappel“ standen, wie der Wiener sagt. Nur, golden war er am Montag schon nicht mehr ganz: Fast die Hälfte der 2500 Lorbeerblätter trug bereits Schwarz. Gehüllt in 1250 entzweigeschnittene schwarze Nylonstrumpfhosen, dank einer Kooperation mit Palmers, wie man von Kuratorin Bettina Spörr erfährt. Sie betreut das spektakuläre Projekt der 1984 auf Kuba geborenen, in den Niederlanden lebenden Performance-Künstlerin. Noch nie hat diese symbolträchtige Kuppel bisher ihre Farbe gewechselt. Eine schwarze Frottee-Haube, die ihr 1992 Marcus Geiger aufsetzte, war das höchste der Gefühle.