Guter Rat

So verteilt Pharma-Erbin Marlene Engelhorn ihre Millionen

Marlene Engelhorn ist Nachfahrin des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn – und deshalb Millionenerbin.
Marlene Engelhorn ist Nachfahrin des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn – und deshalb Millionenerbin.Reuters/Lisa Leutner
  • Drucken

Die mehrfache Millionärin Marlene Engelhorn macht sich seit Jahren für eine höhere Besteuerung von Vermögen stark. Nun verteilt sie einen Teil ihres Erbes an die Gesellschaft zurück. Wie? Darüber hat nicht sie entschieden. Diese Organisationen erhalten Geld.

Was tun mit 25 Millionen Euro? Mit dieser Frage haben sich 50 Personen an sechs Wochenenden auseinandergesetzt. Ausgewählt wurden sie so, dass sie die österreichische Gesamtbevölkerung möglichst passgenau repräsentieren. Der „Gute Rat für Rückverteilung“ heißt das Beteiligungsprojekt, das am Dienstag zu seinem Ende gekommen ist. Ziel: 25 Mio. Euro aus dem Erbe von Marlene Engelhorn – sie ist Nachfahrin von Friedrich Engelhorn, Gründer des Chemie- und Pharmakonzerns BASF – an die Gesellschaft zurückzuverteilen.

Die Empfänger

So werden etwa Organisationen wie die globalisierungskritische Organisation Attac Österreich, das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut und das World Equality Lab unterstützt. Grund sei, dass sich diese Organisationen mit Verteilungsthemen befassen. Im Bereich Gesundheit und Soziales erhalten beispielsweise die Lebenshilfe, das Neunerhaus, verschiedene Frauenhäuser, der Gehörlosenverband und inklusive Fußballvereine Geld. Im Bereich Wohnen wurden Organisationen unterstützt, die sich für leistbares Wohnen einsetzen wie zum Beispiel Habitat. Auch das Integrationshaus und die Volkshilfe sowie Bildungsorganisationen wie Teach for Austria, Freispiel und Schule im Aufbruch werden unterstützt. Gruppen, die sich etwa für direkte Demokratie einsetzen, bekommen ebenfalls Geld. Der Verein Interact ist ein Beispiel, die Wahlkabine auch. Im Bereich Klima und Umwelt werden der Naturschutzbund, der Verein Arche Noah und Land schafft Leben bedacht.

(Die Liste der Empfängerorganisationen sehen Sie hier).

Es wurden sechs Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen gegründet, jede Gruppe konnte maximal vier Mio. Euro verteilen. Entscheidungen innerhalb dieser Gruppen wurden konsensuell getroffen. So entstand eine Liste an Organisationen, die unterstützt wurden. Anschließend wurde der Restbetrag von rund drei Mio. Euro auf die einzelnen Ratsmitglieder aufgeteilt, die individuell noch einmal Organisationen aus der erarbeiteten Liste unterstützen konnten.

Die meisten Organisationen werden die Summe über einen Mehrjahreszeitraum erhalten. (red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.