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Die scheinheilige Suche der EU nach Fachkräften

Oder wollen Sie Ihren Solospargel selber stechen?
Oder wollen Sie Ihren Solospargel selber stechen?Imago / Rupert Oberhäuser
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Der EU Talent Pool, welcher europäische Arbeitgeber und Fachkräfte aus Übersee zusammenbringen soll, ist ein Rohrkrepierer mit Ankündigung.

Wenn es um Migration und Arbeitsmarkt geht, ringt Europa seit Jahr und Tag mit einem Dilemma, das Zyniker so zuspitzen würden: jene, die man braucht, kommen nicht, und die, welche kommen, braucht man nicht. Ganz so extrem ist die Lage natürlich nicht. Unter den irregulären Migranten, die übers Mittelmeer nach Europa zu kommen versuchen, finden sich nur wenige Bioingenieure und Experten für Nanotechnologie. Doch in der Pflege, die Bauwirtschaft, der Gastronomie werden diese Menschen, die auf der gefährlichen Überfahrt ihre Leben riskieren, händeringend benötigt.

Europa mangelt es aber vor allem an Fachkräften. Im Jahr 2020 kündigte die Europäische Kommission en passant und nicht allzu laut im Rahmen ihres Gesetzespakets für Asyl und Migration auch an, die legale Migration erleichtern zu wollen, und einen sogenannten „EU Talent Pool“ einrichten zu wollen. Darunter kann man sich, vereinfacht gesagt, eine digitale Plattform vorstellen, die interessierte Arbeitgeber und Arbeitssuchende aus Übersee zusammenbringt, indem jene ihre offenen Stellen ausschreiben, und letztere ihre fachlichen Qualifikationen registrieren können. Das Augenmerk soll dabei auf den Mangelberufen liegen.

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