Analyse

Wie Wladimir Putin mit seinem Vietnam-Besuch die USA ärgert

Beste Freunde: Putin und Vietnams Präsident Lâm vor dem Präsidentenpalast in Hanoi.
Beste Freunde: Putin und Vietnams Präsident Lâm vor dem Präsidentenpalast in Hanoi.Vladimir Smirnov/Imago
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Nach seinem Besuch in Nordkorea reiste der Kreml-Chef nach Hanoi. Dort schloss er mehrere Kooperationsabkommen, auch im Bereich der Verteidigung. Putin lobte Vietnams Haltung zum Ukraine-Krieg. Washington macht die Annäherung nervös.

Hanoi/Wien. Nach der Visite bei Nordkoreas Diktator, Kim Jong-un, reiste Wladimir Putin am Donnerstag zu alten Freunden. Vietnams KP-Regime rollte dem Kreml-Chef den roten Teppich aus, Präsident Tô Lâm empfing Putin vor seinem Präsidentenpalast mit Militärgarde. Und begrüßte ihn mit schmeichelnden Worten: „Ich gratuliere Ihnen, Kamerad, dass Sie mit so großer Zustimmung wiedergewählt wurden, das zeigt, wie sehr Ihnen das russische Volk vertraut.“ Bei der Scheinwahl im März kam Putin auf fast 77 Prozent der Stimmen.

Außerhalb des Palastes, in einem kleinen Park des Regierungsviertels, wartete auf Putin ein weiterer alter Freund: eine fünf Meter hohe Lenin-Statue, ein Geschenk der Sowjetunion. Zu Lenins Geburtstag verbeugen sich Vietnams Kader jedes Jahr vor der Statue und legen Blumen nieder.

Die Beziehungen haben also eine lange Geschichte: Moskau hatte die kommunistischen Vietcong während des Vietnam-Krieges gegen die USA mit Waffen unterstützt. Später war der kommunistische Staat jahrzehntelang abhängig von sowjetischer Hilfe.

Denn 1978 kehrte der „große Bruder“ China dem Nachbarn den Rücken zu, weil Vietnam das Kambodscha der Roten Khmer militärisch angegriffen hatte. Viele ältere Vietnamesen haben in Russland studiert und sprechen die Sprache, darunter der mächtige KP-Parteichef, Nguyen Phu Trong, den Putin ebenfalls traf.

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