Batteriehersteller

Varta-Papiere stürzen schon wieder ab

Der Batteriehersteller befindet sich schon seit längerem in einer Krise.
Der Batteriehersteller befindet sich schon seit längerem in einer Krise. Reuters / Fabrizio Bensch
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Das mehrheitlich im Besitz von Michael Tojner stehende Unternehmen leidet unter einer deutlichen Verschlechterung des Marktumfeldes. Die Aktie ist ein Verlustgeschäft.

Beim deutschen Batteriehersteller Varta, mehrheitlich im Besitz des Österreichers Michael Tojner, läuft es derzeit nicht gerade rund: Am Freitagvormittag gaben die Papiere an der Börse in der Spitze um bis zu zehn Prozent nach. Grund dafür: die Umsatzprognose wurde am Donnerstagabend gesenkt.

Der kriselnde Batteriekonzern Varta rechnet wegen einer mauen Nachfrage mit weniger Umsatz als erhofft. Der Erlös dürfte sich nun bei 820 bis 870 Millionen Euro einpendeln. Bisher hatte der Vorstand mindestens 900 Millionen Euro gerechnet. Neben der schwachen Nachfrage verliere Varta auch im Heimatmarkt bei Energiespeichersystemen an Marktanteilen. Zudem belasteten verzögerte Produkteinführungen von Hochvoltspeicher die Umsatzentwicklung, wie es seitens des Unternehmens heißt.

Aus SDax geflogen

Anfang Mai war Varta aus dem deutschen SDax geflogen, nachdem das Unternehmen infolge eines Hackerangriffs den geprüften Jahresfinanzbericht nicht fristgerecht veröffentlicht hatte. Mitte März hatte das Unternehmen bekannt gegeben, die Veröffentlichung aufgrund des am 13. Februar öffentlich gemachten Hackerangriffs nicht vor dem 30. April vornehmen zu können.

Im Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass es mit Michael Ostermann einen neuen Vorstandsvorsitzenden bekommt.

Der Konzern steckt schon länger in der Krise. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen etwa für Kopfhörer schwankt stark, und die Nachfrage nach Energiespeichern für den Strom aus Solaranlagen war Unternehmensangaben zufolge zuletzt unerwartet „erheblich“ eingebrochen. Zudem klagte der Konzern über Billigpreise der Konkurrenz für Energiespeicher und anhaltende Probleme in den Lieferketten.

Aktionäre des Unternehmens brauchten in den vergangenen Jahren jedenfalls gute Nerven. Auf Ein-Jahressicht liegt das Papier 50 Prozent im Minus, auf Sicht von drei Jahren hat man 93 Prozent seines Investments verloren. (ag./red.)

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