Soziologie

Hass im Netz: „Tu mir den Gefallen und lösch dich einfach“

Schon früh werden Kinder mit Hassrede konfrontiert. Für viele gehört sie zu Social Media einfach dazu.
Schon früh werden Kinder mit Hassrede konfrontiert. Für viele gehört sie zu Social Media einfach dazu.Utrecht, Robin/Action Press/picturedesk.com
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Onlineplattformen sind voll von Hass. Die meisten Kinder und Jugendlichen glauben, ihn zu ignorieren, sei das Beste. Das hat fatale Konsequenzen.

Kinder, so heißt es, können grausam sein. Was passiert, wenn sie von jeglichem Erwachseneneinfluss abgeschnitten werden, lässt sich eindrücklich im Roman „Herr der Fliegen“ des Literaturnobelpreisträgers William Golding nachlesen. Ein Blick in soziale Netzwerke tut es dafür auch.

„Jugendliche sind online mit allen möglichen Formen von psychischer Gewalt konfrontiert, das zieht sich oft in den normalen Alltag rein“, sagt Christiane Atzmüller. Für Erwachsene sind viele Beleidigungen nicht unbedingt sofort erkennbar, auch weil bekannte Schimpfwörter durch die Filter der Plattformen meist fehlen. Die Soziologin der Uni Wien beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Online-Zivilcourage unter Jugendlichen. Oder besser gesagt mit der Abwesenheit davon. Das sei ein generelles Phänomen und nichts Altersspezifisches, betont sie.

„Kinder und Jugendliche haben einfach keine erwachsenen Vorbilder. Sie sind die Ersten, die sich erarbeiten müssen, wie sie mit der Vielzahl von negativen Dingen, die sie umgeben, umgehen sollen. Und da sind sie relativ alleingelassen.“ Anders gesagt: Ihnen fehlt die Vorstellung davon, wie Zivilcourage im Netz aussehen kann.

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