Gazakrieg

Warum die Hisbollah-Miliz im Libanon der Inselrepublik Zypern droht

Hisbollah-Chef Nasrallah bei einer TV-Rede. Nun droht er Zypern.
Hisbollah-Chef Nasrallah bei einer TV-Rede. Nun droht er Zypern.Reuters/Mohammed Azakir
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Die Schiiten-Miliz sieht Zypern als schwächstes Glied im westlichen Bündnis. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah will Druck auf die EU und Israel machen.

Beirut/Nikosia/Istanbul. Der libanesische Hisbollah-Chef, Hassan Nasrallah, spielt im eskalierenden Konflikt mit Israel einen seiner besten Trümpfe aus: die Angst des Westens vor einer Ausweitung des Nahost-Kriegs. Sollte das EU-Mitglied Zypern seine Häfen und Flughäfen dem „israelischen Feind“ für Angriffe im Libanon zur Verfügung stellen, werde die Insel zur Kriegspartei und entsprechend behandelt, sagte Nasrallah vor Tagen in einer Fernsehansprache. Die Drohung schockte die Regierung in Nikosia sowie Europa und die USA. Nasrallah will nach Ansicht von Experten den Westen dazu bringen, mehr Druck auf Israel zu machen, um die israelische Regierung von einem Einmarsch in den Libanon abzuhalten.

Militärisch wäre Zypern an sich für Nasrallahs Miliz ein leichter Gegner. Die Hisbollah verfügt auch über Raketen, die das 200 Kilometer entfernte EU-Mitglied vom Libanon aus binnen weniger Minuten erreichen könnten. Zypern hat nur wenig Flugabwehr, um sich zu schützen. Die Inselrepublik ist ein enger Partner Israels, arbeitet mit dem jüdischen Staat in der Energiepolitik zusammen und hat dessen Luftwaffe in den vergangenen Jahren mehrfach erlaubt, im zyprischen Luftraum und gegen die dortige Flugabwehr zu üben.

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