15 Jahre Presse am Sonntag

Rainer Nowak: Auf der Suche nach dem Boulevard

Rainer Nowak, Ex-Chefredakteur der „Presse“, auf der Praterstraße, der er Potenzial für einen Hipster-Boulevard zutraut.
Rainer Nowak, Ex-Chefredakteur der „Presse“, auf der Praterstraße, der er Potenzial für einen Hipster-Boulevard zutraut.Clemens Fabry
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Warum gibt es in Wien keinen echten Boulevard, warum ist die Stadt so unparis? Eine kleine Spurensuche in großen Städten und Wiener Besonderheiten.

Du sagtest zu mir: „Im Souterrain habe ich ein Treffen mit Verrückten,
Die von morgens bis abends mit ihrer
Gitarre in der Hand da leben.“
Also habe ich dich begleitet, wir haben
gesungen, wir haben getanzt und
wir haben gar nicht daran gedacht
uns zu küssen.“
Zitat aus „Aux Champs-Élysées“

Es gibt sie, diese Wörter, die aus der Zeit gefallen klingen: gustieren oder flanieren. Die Flaniermeile hält sich in PR-Berichten oder Stadt-Wien-Foldern. Den schönen Begriff Boulevard, der meist mit Pracht einhergeht, verwendet kaum jemand. Französisch, kosmopolitisch, breit und ein bisschen pompös, das kennt Wien bestenfalls aus dem Barock. Gibt es einen Boulevard in Wien, eine breite Prachtstraße, mit Bäumen und eleganten Geschäften gesäumt, an der entlang spaziert, geschaut und präsentiert wird? Auf den ersten Blick nicht. Wien, die Gassenstadt.

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