US-Wahlkampf

Trump will „religiöse Freiheit aggressiv verteidigen“

EX-US-Präsident Donald Trump
EX-US-Präsident Donald TrumpImago / Allison Bailey
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Sollte er neuerlich zum US-Präsidenten gewählt werden, wolle er dafür sorgen, dass „Christen in unseren Schulen, unserer Armee, unserer Regierung, an unseren Arbeitsplätzen“ sicher seien. Wer sein Vize werden solle, wisse er bereits – verrate es aber nicht.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ruft die gläubigen Christen im Land zum Urnengang bei der Wahl im November auf. „Evangelikale und Christen wählen nicht so oft wie sie sollten“, sagte er bei einer von der konservativen Nichtregierungsorganisation Faith and Freedom Coalition organisierten Konferenz. Im Falle einer Wiederwahl werde er „die religiöse Freiheit aggressiv verteidigen“, versprach Trump. „Wir werden die Christen in unseren Schulen, unserer Armee, unserer Regierung, an unseren Arbeitsplätzen, in unseren Krankenhäusern und auf unseren öffentlichen Plätzen schützen“, fügte er hinzu. Zudem versprach er eine „neue staatliche Arbeitsgruppe zur Bekämpfung anti-christlicher Vorurteile“. Diese solle die „illegaler Diskriminierung, Belästigung und Verfolgung“ von Christen in den USA untersuchen.

Die politische Linke wolle die konservativen Christen „zum Schweigen bringen“, diese entmutigen und aus der Politik raushalten, sagte Trump weiter. „Sie wollen nicht, dass Sie wählen, deswegen müssen Sie wählen“, fügte er hinzu.

Evangelikale Christen wählen überwiegend Trump. Sie spielten 2016 bei seiner Wahl zum Präsidenten eine wichtige Rolle und unterstützten ihn auch bei seiner zweiten, gescheiterten Kandidatur 2020. Weiße evangelikale Christen stellen etwa 14 Prozent der Wahlbevölkerung in den USA. Trump hatte sich in der Vergangenheit als „stolzer Christ“ bezeichnet, obwohl sein Image als Casinoeigentümer und Playboy nicht zum streng christlichen Milieu zu passen scheint. Er soll kein regelmäßiger Kirchgänger sein. Der evangelikalen Wählerschaft kam er unter anderem damit entgegen, dass er den Obersten Gerichtshof sehr konservativ besetzte, was zur Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung führte.

„In meinem Kopf“ Entscheidung über Vize getroffen

Für einen Vizekandidaten oder eine Vizekandidatin bei der US-Präsidentschaftswahl im November habe er sich bereits entschieden, aber noch niemandem davon erzählt. Auf die Frage eines Reporters, ob er sich festgelegt habe, antwortete Trump am Samstag in Philadelphia: „In meinem Kopf, ja.“ Auf die Frage, ob seine Auswahl jemand kenne, sagte er: „Nein, niemand weiß es.“

Der 78-Jährige will bei der Präsidentenwahl Anfang November den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden (81) herausfordern. Biden tritt bei der Wahl erneut an mit seiner jetzigen Stellvertreterin Kamala Harris, die allerdings wie er selbst mit schlechten Beliebtheitswerten zu kämpfen hat. Trump lässt seit Monaten Spekulationen freien Lauf, wen er als Vize an seine Seite holen wird.

Das Amt des Vizepräsidenten ist generell kein einfaches: Aufgabe des Stellvertreters ist es, die Politik des Präsidenten anzupreisen und zu vertreten, gleichzeitig eigene Akzente zu setzen, ohne aber dem Chef die Schau zu stehlen, keine Patzer zu machen, ohne aber selbst zu sehr zu glänzen. Insbesondere Trump teilt nicht gerne Ruhm und Aufmerksamkeit mit anderen. (APA/AFP/dpa/Red.)

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