Jetzt hat auch noch das Café im Literaturhaus geschlossen: In Berlin ist das Kaffeehaussterben, das in Wien derzeit gebremst scheint, so gut wie vollendet. Das schadet auch der Kultur. Ein Städtevergleich mit Warnung.
Wie bestellt man in einem Berliner Café einen Kleinen Braunen? Gewiss, dieses Problem lässt sich relativ leicht lösen, etwa mit dem Sermon „einen kleinen Espresso mit ein bisschen Milch bitte, aber keinen Macchiato, also nicht aufgeschäumt“, und es ist auch nicht lebenswichtig. Aber interessant für die Beziehung von Wien und Berlin, die beiden Städte, die sich seit über hundert Jahren gegeneinander definieren, am liebsten via Klischees: hier Gemütlichkeit, dort Hektik, dort Asphalt, hier Pflaster, hier Melange, dort Espresso.